16
November
2021
|
12:53
Europe/Amsterdam

LEBENSLANGES LERNEN: BISHER NUR THEORIE

Neue Studie zeigt: Menschen in Deutschland wollen sich weiterbilden, wissen aber nicht, wozu.

•   Die IU Internationale Hochschule (IU) veröffentlicht eine für Deutschland repräsentative Umfrage zum Thema Weiterbildung.
•   65 Prozent der Menschen in Deutschland finden regelmäßige Weiterbildung wichtig bis sehr wichtig, weltweit sind es 20 Prozent mehr.
•   Trotz Interesse an privater Weiterbildung wissen mehr als die Hälfte der Befragten nicht oder nicht genau, welche Kenntnisse sie erwerben wollen.

Erfurt, 16. November 2021. Lebenslanges Lernen ist für Menschen in Deutschland wichtig, doch für viele ist das nur ein theoretisches Konstrukt: Ihnen fehlt die Orientierung, wozu sie sich in eigener Regie weiterbilden wollen. Das ist das Ergebnis der Trendstudie „The Future of Upskilling. Erwachsenenbildung im Zeitalter der Digitalisierung“, die die IU Internationale Hochschule (IU) heute veröffentlicht. International sehen 85,6 Prozent der Befragten die eigene Weiterbildung als wichtig bis sehr wichtig an. In Deutschland sind es laut der repräsentativen Umfrage 65 Prozent: Das sind ganze 20 Prozentpunkte weniger.

Knapp drei Viertel der Personen, die sich in Deutschland für Weiterbildung interessieren, möchten sich persönlich weiterentwickeln (73,2 Prozent), nur etwa die Hälfte möchte sich im beruflichen Kontext weiterbilden (48,4 Prozent). Die Mehrheit weiß nicht, wozu: 29,3 Prozent der an Weiterbildung Interessierten sind unsicher, 26,8 Prozent wissen überhaupt nicht, welche Qualifikationen und Kenntnisse sie erwerben wollen. International haben sich 40,6 Prozent über konkrete Weiterbildungsangebote informiert, in Deutschland nicht einmal jede und jeder Vierte (24,3 Prozent).

„Das Konzept des lebenslangen Lernens ist in Deutschland zwar bekannt, aber noch nicht in der Praxis angekommen. Menschen wollen sich weiterentwickeln, vor allem persönlich. Doch im internationalen Vergleich fällt auf: Deutschland braucht Orientierungshilfe beim Thema private Weiterbildung. Wir haben ein großes Potenzial, das wir besser nutzen müssen und können“, sagt Carolin Kreuder, COO Strategic Partnerships & Upskilling an der IU.

DIGITALKOMPETENZ NOCH NICHT GESUCHT
Bei den Inhalten für Weiterbildung landet der Themenbereich Wirtschaft und Management international auf Platz eins (30,6 Prozent). Doch während Kompetenzen für IT (25,1 Prozent) und Datenwissenschaften (21,2 Prozent) international zu den Spitzenthemen gehören, rangieren sie in Deutschland weiter hinten: Für IT wollen sich hierzulande 18,2 Prozent weiterbilden, für Datenwissenschaften 10,1 Prozent.
„Wer sich für Wirtschaft interessiert, muss auf die digitale Transformation vorbereitet sein. Deutschland hat dazu allerdings im internationalen Vergleich erheblichen Nachholbedarf. Wenngleich weltweit Wirtschaft und Management das Topthema für Weiterbildungsangebote ist, hinkt Deutschland in den Themen IT & Softwareentwicklung sowie Data Science & Künstliche Intelligenz deutlich hinterher. Meine Prognose: Wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb bestehen will, muss sich dies deutlich verändern“, sagt Prof. Dr. Kurt Jeschke, Akademischer Direktor Corporate Upskilling an der IU.
 

 

ÜBER DIE STUDIE
Für die Trendstudie „The Future of Upskilling 2021“ befragte die IU Internationale Hochschule im Juni repräsentativ nach Alter und Geschlecht 1.500 Menschen zwischen 26 und 55 Jahren in Deutschland. International wurden zusätzlich 2.000 Personen (200 pro Land) im gleichen Alter und je gleichmäßig verteilt in Brasilien, Frankreich, Indien, Italien, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Polen, Spanien und Südafrika befragt.

 

Das Whitepaper zur Studie finden Sie hier.

Grafiken
Lebenslanges Lernen: 65 Prozent finden es wichtig, sich regelmäßig weiterzubilden.
Land der fehlenden Ideen: Über die Hälfte der Befragten wissen nicht, welche Qualifikationen sie erwerben wollen.
Einer anstehenden Weiterbildung blicken die Befragten mit Angst und Freude entgegen.
Orientierung gefragt: Oft scheitert es an fachlichen Inhalten oder mangelnder Flexibilität.
Wirtschaft und Digitales: Diese Bereiche für Weiterbildungen sind am beliebtesten.
 

 

 

ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE
Mit über 75.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung bietet mehr als 200 Studienprogramme im Bachelor und Masterbereich, in deutscher oder englischer Sprache. Studierende können zwischen Präsenzstudium, dualem Studium, Fernstudium und flexiblen Kombimodellen wählen und ihr Studium selbstbestimmt gestalten. Zudem ermöglicht die IU Weiterbildungen und fördert die Idee eines lebenslangen Lernens. Ziel der Hochschule ist es, möglichst vielen Menschen Bildung zu ermöglichen. Ihren Lehrbetrieb hat die IU im Jahr 2000 aufgenommen, inzwischen ist sie in 28 deutschen Städten vertreten. Sie kooperiert mit über 10.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der Mitarbeiterentwicklung. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, VW Financial Services und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: www.iu.de