Gleichberechtigung am Arbeitsplatz

Männer und Frauen in Führungspositionen: Das sagt die IU Studie

Männer arbeiten fast doppelt so häufig in Führungspositionen wie Frauen. Warum ist das so? Stecken hinter diesem Unterschied eher persönliche Entscheidungen oder eine fehlende Chancengerechtigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt? Die IU Studie „Arbeit und Karriere. Gleiche Chancen für alle?“ wirft einen genauen Blick auf Arbeit, Karriere und Führungsverantwortung im Vergleich der Geschlechter.*


Für Prof.in Dr.in Alexandra Wuttig ist klar: „Gleichberechtigung am Arbeitsplatz lohnt sich. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass gemischte Teams mit Frauen und Männern erfolgreicher als eher homogene Teams sind.“ Alle Expert:innen-Kommentare, Zahlen und Fakten zur Parität am Arbeitsplatz findest Du hier.

Zur Studie als PDF

*Obwohl die Geschlechtszugehörigkeit mehr erfordert als eine binäre Klassifizierung in weiblich und männlich, sind die derzeit verfügbaren Daten für eine solche Analyse begrenzt. In der Regel sind die Zahlen zu gering, um eine Aufschlüsselung nach zusätzlichen Variablen zu ermöglichen. Daher wird in der IU Studie das Geschlecht nur in einem binären System betrachtet.

Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: die Fakten

32,2%

der befragten Männer sind in einer Führungsposition. Von den befragten Frauen arbeiten nur 17,6 % in einer Führungsposition.

42,6 %

der Frauen mit Führungsverantwortung arbeiten in Teilzeit (35 Stunden und weniger). Die Quote der Männer im Vergleich: 20,0 Prozent.

42,0 %

der Frauen in einer Führungsposition haben eine weibliche Vorgesetzte. Bei den Männern sind es 15,0 Prozent.

Prof. Dr. Malte Martensen, Professor für Personal & Organisation an der IU Internationalen Hochschule

Karriere und Familie? Strukturen sind ein entscheidender Faktor

„Für Führungspositionen sind Kompetenz und Motivation entscheidend. Aber auch Strukturen, die es erlauben, eine Führungsposition wirksam ausüben zu können. Mütter, aber auch Väter, stehen oft vor der Herausforderung, ihre Karriere mit der Familienverantwortung zu vereinbaren. Arbeitgeber:innen sind in der Pflicht: Eine Kulturveränderung hin zu echter Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsort fördert Chancengleichheit und Aufstiegsmöglichkeiten.“


Prof. Dr. Malte Martensen
Studiengangsleiter MBA und Professor für Personal & Organisation an der IU Internationalen Hochschule

Was ist wichtig im Job?

Die Studienergebnisse zeigen, dass Frauen und Männer sich in vielen Dingen einig sind. Zum Beispiel darin, welche Aspekte im Job wichtig sind und welche Gründe für Führungsverantwortung sprechen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern stecken im Detail. Etwa, wenn es darum geht, warum Frauen aktuell nicht mehr in einer Führungsposition arbeiten.

erdienstmöglichkeiten, ein sicherer Arbeitsplatz und Kolleg:innenzusammenhalt sind für Frauen und Männer wichtig

Frauen und Männern sind ähnliche Dinge im Job wichtig

Für Frauen und Männer sind die Verdienstmöglichkeiten, ein sicherer Arbeitsplatz und der Kolleg:innenzusammenhalt im Job besonders wichtig. Auffällig ist: Frauen nennen etwas häufiger weiche Faktoren wie Kolleg:innenzusammenhalt und Anerkennung im Job (siehe Studie als PDF).


*Ausschnitte der Antworten auf die Frage: „Was ist Ihnen an einer Arbeitsstelle grundsätzlich wichtig?“


Quelle: IU Studie „Arbeit und Karriere. Gleiche Chancen für alle?“

Für Frauen und Männer ist das Gehalt der Hauptgrund für eine Führungsposition

Gründe für Führungsposition: Gehalt und persönliche Weiterentwicklung

Die Hauptgründe, warum Befragte (wieder) in eine Führungsposition möchten, sind für Männer wie Frauen: das höhere Gehalt und die persönliche Weiterentwicklung.


*Ausschnitte der Antworten auf die Frage: „Warum möchten Sie (wieder) in eine Führungsposition?“ (Nur Befragte, die aktuell keine Führungsverantwortung tragen, in der Zukunft aber in eine Führungsposition möchten.)


Quelle: IU Studie „Arbeit und Karriere. Gleiche Chancen für alle?“

Frauen nennen Elternschaft häufiger als Grund, warum sie keine Führungsverantwortung mehr tragen

Kind statt Karriere? Das gilt bei Frauen häufiger als bei Männern

Häufig sind ein Unternehmens- oder Jobwechsel verantwortlich dafür, dass die befragten Männer und Frauen aktuell nicht mehr in einer Führungsposition sind. Am größten ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern, wenn es um Elternschaft und Kinder geht: 11,4 Prozent der Frauen nennen diese als Grund, weswegen sie keine Führungsverantwortung mehr tragen. Bei den Männern sind es lediglich 3,2 Prozent.


Mehr Zahlen und Fakten zur Vereinbarkeit von Karriere und Familie findest du bald im zweiten Teil der IU Studie: „Kind und Karriere. Vereinbar für alle?“.


*Ausschnitte der Antworten auf die Frage: „Wieso tragen Sie aktuell keine Führungsverantwortung mehr?“ (Nur Befragte, die aktuell keine Führungsverantwortung tragen, in der Vergangenheit aber bereits in einer Führungsposition waren.)


Quelle: IU Studie „Arbeit und Karriere. Gleiche Chancen für alle?“

Professorin Alexandra Wuttig, Kanzlerin der IU

Wer macht Karriere? Leadership-Fähigkeiten zählen

„Laut der IU Studie arbeiten weitaus mehr Männer in Vollzeit in Führungspositionen als Frauen. Auch zeigen die Ergebnisse, dass Frauen häufiger Frauen führen. Am Ende spielt es aber keine Rolle, ob Mann oder Frau. Ausschlaggebend sind Leadership-Fähigkeiten, wie etwa Mitarbeiter:innen zu inspirieren und zu motivieren. Und das sollte auch flexibel möglich sein, sowohl für Männer als auch für Frauen.“


Prof.in Dr.in Alexandra Wuttig
Kanzlerin der IU Internationalen Hochschule und Professorin für Innovation und Entrepreneurship

IU Studie Gleichberechtigung am Arbeitsplatz

Die ganze Studie zu Gleichberechtigung am Arbeitsplatz

Parität am Arbeitsplatz in Deutschland: Die gesamten Studienergebnisse und Expert:innen-Meinungen – jetzt in der IU Studie nachlesen.

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