Warum ist finanzielles Wohlbefinden so wichtig für eine Gesellschaft?

Im Interview mit Prof. Dr. Johannes Treu, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der IU Internationalen Hochschule, sprechen wir über finanzielles Wohlbefinden.

Denn gerade in einer Welt, die von globalen Krisen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt ist, rückt das Thema finanzielles Wohlbefinden immer stärker in den Fokus. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich und warum ist er für eine Gesellschaft so wichtig?

Professor Treu, geht es bei „finanziellem Wohlbefinden“ nur um den Kontostand – oder um mehr?

Absolut um mehr! Finanzielles Wohlbefinden ist weit mehr als eine Zahl auf dem Konto. Es beschreibt das Gefühl, mit der eigenen finanziellen Situation zufrieden und sicher zu sein – ohne sich ständig Sorgen über Rechnungen oder die Zukunft machen zu müssen. Übrigens: Man kann ein hohes Einkommen haben und sich dennoch unsicher fühlen, wenn die Kontrolle fehlt. Umgekehrt kann jemand mit einem geringeren Einkommen finanziell gut dastehen, weil er oder sie seine Finanzen im Griff hat und Rücklagen bilden kann.

Das klingt, als wäre finanzielles Wohlbefinden eng mit der psychischen Gesundheit verknüpft.

Ja, hier besteht eine enge Wechselwirkung. Finanzielle Sorgen sind ein erheblicher Stressfaktor, der sogar Angststörungen oder Depressionen auslösen kann.

Umgekehrt stärkt eine stabile finanzielle Basis das psychische Wohlbefinden, da sie Sicherheit und Kontrolle vermittelt. Zu wissen, dass wir uns und unsere Familie versorgen können, gibt uns innere Ruhe – und genau das ist ein menschliches Grundbedürfnis!

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