Nahezu alle finden: Zeit für Erholung und Freizeit ist sinnvoll und wichtig. Das zeigt die repräsentative IU Studie zu Leisure Sickness.
Interessant: Je älter die befragte Altersgruppe, desto höher wird die Bedeutung von Erholung und Freizeit tendenziell eingeschätzt.
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Ich empfinde es als wichtig und sinnvoll, mir Zeit für Erholung und Freizeit zu nehmen.“
Auszug aus abgefragten Statements
Große Zustimmung erhält zudem die Aussage, dass Freizeit eine wertvolle Möglichkeit ist, um Energie zu tanken, sowie zur Regeneration. Fast alle Befragten stimmen dieser Aussage voll und ganz oder eher zu. Auch hier sagen die Zahlen: Ältere Arbeitnehmer:innen stimmen dieser Aussage häufiger zu als jüngere Befragte.
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Ich sehe meine Freizeit als eine wertvolle Möglichkeit, Energie zu tanken und mich zu regenerieren.“
Auszug aus abgefragten Statements
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Laut der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen hat jeder Mensch sogar ein Recht auf Erholung und Freizeit (Artikel 24):
„Jeder hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.“
Erschöpft oder krank an freien Tagen? Nach der Arbeit zu müde für alles? Das sind typische Anzeichen für Leisure Sickness, die rund 71,9 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Deutschland schon einmal erlebt haben (siehe Symptome und Ursachen). Stellt sich die Frage: Genügt die Erholung im Privatleben (an freien Tagen oder im Urlaub), um die Freizeitkrankheit zu vermeiden und wieder fit in den Job zu starten?
Die IU Studie zeigt: Für 4 von 10 Befragten bietet das Privatleben nicht ausreichend Erholung, um den Anforderungen im Beruf gerecht zu werden. Jüngere Arbeitnehmer:innen stimmen dieser Aussage besonders häufig voll und ganz oder eher zu (50,5 Prozent). Sie finden seltener Erholung am Wochenende bzw. an freien Tagen oder im Urlaub als ältere Arbeitnehmer:innen.
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Mein Privatleben bietet mir nicht genügend Erholung, um den Anforderungen im Beruf gerecht zu werden.“
Auszug aus abgefragten Statements

Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Stefanie André
Professorin für Gesundheitsmanagement an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Gesundheit am Arbeitsplatz
95,6% finden Zeit für Erholung und Freizeit sinnvoll und wichtig. Und trotzdem gibt mehr als ein Drittel der Befragten an, nach der Arbeit nicht gut abschalten zu können und Schwierigkeiten zu haben, sich auf die Freizeit zu konzentrieren (38,4 Prozent). Auffällig dabei: Bei den jungen Arbeitnehmer:innen bis 25 Jahre erleben das sogar 45,0 Prozent, also fast die Hälfte.
Unsere Expertin Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Stefanie André bezeichnet dieses Nicht-abschalten-Können als ein „subjektives Belastungserleben und einen Hinweis auf verminderte Fähigkeit zur Selbstregulation und Stressbewältigung“. Damit gilt es als Warnsignal für eine gestörte Erholung und als ein weiterer Risikofaktor für Leisure Sickness.
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Ich kann nach der Arbeit nicht gut abschalten und habe Schwierigkeiten, mich auf meine Freizeit zu konzentrieren.“
Auszug aus abgefragten Statements
Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Stefanie André
Professorin für Gesundheitsmanagement an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Gesundheit am Arbeitsplatz

Die Hälfte der befragten Arbeitnehmer:innen gibt an, die eigene Freizeit ausgewogen zu organisieren – mit einem Mix aus Erholung, Hobbys und Aktivitäten mit Freund:innen oder Familie. Ein Fünftel dagegen nutzt die Freizeit vor allem für passive Aktivitäten wie Fernsehen und Lesen, fühlt sich davon allerdings oft nicht erholt oder bereichert.
49,8 %
17,5 %
17,0 %
11,3 %
Frage: Welche der folgenden Aussagen beschreibt Ihre Freizeitgestaltung am ehesten?

Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Stefanie André
Professorin für Gesundheitsmanagement an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Gesundheit am Arbeitsplatz