33,1 Prozent der Menschen in Deutschland haben bereits einmal Informationen zum aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Geschehen geglaubt und erst später festgestellt, dass es sich um Fake News handelte. Besonders oft geben das Befragte bis 30 Jahre (Generation Z) in der repräsentativen IU Studie zur Medienkompetenz an.
Im Vergleich: Deepfakes haben lediglich 15,0 Prozent erst geglaubt und später entlarvt – auch hier sagen Jüngere das häufiger als Ältere. Die Unsicherheit der Befragten ist allerdings groß: Mehr als ein Viertel können diese Frage zu Fake News und Deepfakes nicht sicher beantworten.
Frage: Haben Sie schon einmal Fake News zum aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Geschehen für glaubwürdig gehalten, die sich später durch andere Medien oder Personen als Fake News herausgestellt haben?
Frage: Haben Sie schon einmal ein Deepfake zum aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Geschehen für glaubwürdig gehalten, bevor es später durch andere Medien oder Personen als Fälschung entlarvt wurde?
Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Julia Levasier
Professorin für Public Relations und Kommunikation an der IU Internationalen Hochschule

Fake News und Deepfakes haben laut IU Studie konkrete Auswirkungen auf das (Sozial-)Leben und die (Wahl-)Entscheidungen von Befragten: Bei den 33,1 bzw. 15,0 Prozent der Befragten, die Desinformation erst geglaubt haben, führten diese bei fast der Hälfte zu Stress bzw. Angst und bei rund einem Fünftel zu Konflikten mit anderen. 13,9 Prozent bzw. 15,0 Prozent geben sogar an, aufgrund von Fake News bzw. Deepfakes eine fehlgeleitete Wahlentscheidung getroffen zu haben.
Frage: Inwieweit hatte es Auswirkungen auf Ihre Entscheidungen, Ihren Alltag und/oder Ihr soziales Miteinander, dass Sie die Fake News für glaubwürdig gehalten haben?
Nur Befragte, die schon einmal Fake News zum aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Geschehen für glaubwürdig gehalten haben, die sich später durch andere Medien oder Personen als Fake News herausgestellt haben; Auszug aus Nennungen
Frage: Inwieweit hatte es Auswirkungen auf Ihre Entscheidungen, ihren Alltag und/oder ihr soziales Miteinander, dass Sie ein Deepfake für glaubwürdig gehalten haben?
Nur Befragte, die schon einmal Deepfakes zum aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Geschehen für glaubwürdig gehalten haben, die sich später durch andere Medien oder Personen als Deepfakes herausgestellt haben; Auszug aus Nennungen
Desinformation hat nicht nur Auswirkungen auf das Leben und die Entscheidungen von Menschen: Fast neun von zehn Menschen in Deutschland sehen inFake News eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie und Freiheit. Weitere Gefahren von Fake News sowie von Deepfake sind: die Beeinflussung von Wahlen sowie ein sinkendes Vertrauen in die Medien allgemein.
Frage: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?
Nur Antworten „Stimme ich voll und ganz zu“ und „Stimme ich eher zu“ auf 4er-Skala; ohne Antwortmöglichkeit „Kann ich nicht beurteilen“
Künstliche Intelligenz ermöglicht das schnelle Erzeugen von Deepfakes und Fake News – und verstärkt laut der Mehrheit der Befragten auch die Verbreitung und damit die Gefahren von Desinformation. Grund dafür sind unter anderem KI-gestützte Suchmaschinen wie Google Bard oder Perplexity AI.
Frage: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu?
Nur Antworten „Stimme ich voll und ganz zu“ und „Stimme ich eher zu“ auf 4er-Skala; ohne Antwortmöglichkeit „Kann ich nicht beurteilen“

Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Nele Hansen
Professorin für Medienmanagement an der IU Internationalen Hochschule
Schwerpunkt
Laut unserer Expertin reiche Medienkompetenz allein nicht aus, um Desinformation in Form von Fake News und Deepfakes zu bekämpfen. Doch wer trägt die Verantwortung – und welche Maßnahmen könnten die negativen Auswirkungen von Fake News und Deepfakes mindern?
Rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind der Meinung, dass Betreiber:innen sozialer Plattformen sowie die Politik hauptverantwortlich für die Bekämpfung von Fake News und Deepfakes sind. 60,3 Prozent bzw. 52,8 Prozent sagen zudem: Jede:r Einzelne bzw. Medien tragen hauptsächlich Verantwortung.
Frage: Wer sollte Ihrer Meinung nach hauptsächlich verantwortlich sein für die Bekämpfung von Fake News und Deepfakes?
Top-5-Nennungen
Fast alle Befragten stimmen für Maßnahmen der sozialen Plattformen gegen Desinformation. Am häufigsten genannt: die Kennzeichnung potenzieller Fake News und Deepfakes. Lediglich 3,9 Prozent finden, dass keine Maßnahmen notwendig sind.
Frage: Welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Fake News und Deepfakes sollten Plattformen von sozialen Medien (z. B. Instagram, TikTok, X, YouTube) Ihrer Meinung nach ergreifen?
Top-8-Nennungen
Eine gesetzliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten ist die am häufigsten genannte politische Maßnahme gegen Desinformation. Nur 5,1 Prozent der Befragten fordern kein Handeln von der Politik.
Frage: Welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Fake News und Deepfakes sollte die Politik Ihrer Meinung nach ergreifen?
Top-8-Nennungen
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Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Julia Levasier
Professorin für Public Relations und Kommunikation an der IU Internationalen Hochschule