Executive Summary

Von Absicherung bis Unabhängigkeit: Finanzielles Wohlbefinden im Check

Geld ist mehr als nur eine Zahl auf dem Konto – es löst Gefühle aus. Wie sicher fühlen wir uns angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage? Welche finanziellen Sorgen belasten uns am meisten, und welche Ziele treiben uns an? Die IU Studie Finanzielles Wohlbefinden geht diesen Fragen nach und zeigt, wie es um das Sicherheitsgefühl, die Herausforderungen und die finanziellen Ambitionen der Menschen in Deutschland bestellt ist.

Finanzielles Wohlbefinden

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18.11.2025

Von der Generation Z bis hin zu den Babyboomern – jede Altersgruppe hat ihre eigene Haltung in Bezug auf finanzielle Zukunft, Sicherheit und somit auch auf das finanzielle Wohlbefinden. Die repräsentative Studie der IU Internationalen Hochschule vermittelt ein umfangreiches Bild der Generationen, ihrer finanziellen Gefühlslagen, Ziele und Einstellungen.


Beim Blick auf die allgemeine Wirtschaftslage zeigt sich ein gemeinsames Stimmungsbild: Jede:r Zweite in Deutschland äußert Sorgen um die aktuelle Wirtschaftslage. Im Generationenvergleich stechen die Babyboomer hervor: 61,1 Prozent von ihnen geben an, sich um die wirtschaftliche Situation zu sorgen.


Die persönliche finanzielle Situation löst bei den Menschen in Deutschland gemischte Gefühle aus. Während 30,9 Prozent der Befragten Zufriedenheit angeben, empfinden gleichzeitig 30,2 Prozent Unsicherheit. Bei der Generation Z wird das positive Gefühl der Hoffnung mit 26,9 Prozent zudem häufiger angegeben als bei den anderen Generationen. Die Generation Y wiederum hebt sich mit einem vergleichsweise höheren Anteil an Frustration (21,4 Prozent) hervor.


Zu den meistgenannten persönlichen finanziellen Zielen zählt in Deutschland die finanzielle Unabhängigkeit (58,9 Prozent), gefolgt von der Altersvorsorge (51,4 Prozent). Die Generation Z gibt, im Vergleich zu anderen Generationen, die Erfüllung persönlicher Wünsche und Lebensziele, Freiheit, den Hauskauf sowie Bildungsausgaben häufiger als Ziel an.


Neben den finanziellen Zielen gibt es auch Hürden: So stimmen 16,3 Prozent der 16- bis 30-Jährigen voll und ganz oder eher zu, einen fehlenden Überblick über die eigene finanzielle Situation zu haben. Zudem lässt sich die Generation Z doppelt so häufig wie die Babyboomer durch soziale Medien in ihren finanziellen Entscheidungen beeinflussen. Weiterführende Einblicke liefert das Fokusthema „Die junge Generation und das liebe Geld“.


Im Interview zur IU Studie erläutert Finanzexperte Prof. Dr. Johannes Treu, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der IU Internationalen Hochschule, praxisnahe Einblicke zum Thema „finanzielles Wohlbefinden“ und gibt Tipps, wie dieses gezielt gestärkt werden kann.

Was bedeutet „finanzielles Wohlbefinden“?

Prof. Dr. Johannes Treu ist Finanzexperte und Professor an der IU Internationalen Hochschule. Er definiert für uns, was der Begriff „finanzielles Wohlbefinden“ bedeutet.

Finanzielles Wohlbefinden: Definition

Finanzielles Wohlbefinden beschreibt den Zustand, in dem ein Individuum in der Lage ist, seine finanziellen Bedürfnisse und Verpflichtungen reibungslos zu verwalten, mit negativen Schocks umzugehen, seine Wünsche und Ziele zu verfolgen, Chancen zu nutzen und sich in Bezug auf seine finanzielle Situation zufrieden und zuversichtlich zu fühlen. Das finanzielle Wohlergehen berücksichtigt sowohl objektive als auch subjektive Elemente und erfasst:

Zukunftsplanung

Dieser Aspekt umfasst die systematische Kapitalbildung für klar definierte Lebensziele (und Lebensphasen). Dazu zählen beispielsweise der Erwerb einer Immobilie, die Finanzierung von Bildungsausgaben oder der Aufbau einer ausreichenden Altersvorsorge zur Absicherung.

Finanzielle Freiheit

Das Gefühl, genug Geld zu haben, um den eigenen Lebensstil zu gestalten und sich Wünsche zu erfüllen, ohne sich dabei übermäßig verschulden zu müssen. Dies eröffnet Handlungsspielräume – etwa für berufliche Veränderungen, Investitionen in persönliche Projekte oder die Verwirklichung individueller Lebensentwürfe.

Finanzkompetenz

Finanzkompetenz bezeichnet das Zusammenspiel aus Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Verhalten, das notwendig ist, um bewusst über persönliche Finanzen zu entscheiden – etwa bei Budgetierung, Investitionen oder Schuldenmanagement – und dadurch langfristig das eigene oder familiäre finanzielle Wohlbefinden zu sichern.

Finanzielles Stressniveau

Bezeichnet die psychische und emotionale Belastung, die durch die persönliche finanzielle Situation entsteht. Es zeigt, wie stark Unsicherheit, Sorgen über Einkommen, Ausgaben, Schulden oder Zukunftsvorsorge empfunden werden. Ein hohes Niveau wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden sowie die physische und psychische Gesundheit aus.

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