Über das ZRP

Willkommen auf der Seite des Zentrums für Radikalisierungsforschung und Prävention (ZRP) der IU Internationalen Hochschule.
Als interdisziplinäres Forschungsinstitut befassen wir uns mit individuellen und strukturellen Ursachen von Radikalisierung sowie mit den gesellschaftlichen Antworten aus dem Handlungsfeld der Prävention. Wir beleuchten blinde Flecken von Radikalisierungsphänomenen und entwickeln belastbare, evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Praxis.
Unsere Forschungsschwerpunkte liegen auf Erscheinungsformen und Dynamiken radikaler Ideologien, Entwicklungen rund um extremistische Akteur:innen und Szenen sowie Möglichkeiten der Beratung und Prävention.
Regional verortet, interdisziplinär & interkulturell
Bereits 2022 formierte sich innerhalb der IU Internationalen Hochschule ein bundesweites Netzwerk von Wissenschaftler:innen, um den alarmierenden Entwicklungen der vergangenen Jahre mit einem interdisziplinären und praxisnahen Forschungsansatz zu begegnen. Aus diesem Verbund ist das ZRP-Institut hervorgegangen – finanziert durch die IU und verankert am Campus Essen.
Die Forschungsaktivitäten finden bundesweit an den verschiedenen Standorten der IU Internationalen Hochschule sowie international mit ausländischen Kooperationspartnern statt. Wir forschen und arbeiten mehrsprachig (Türkisch, Farsi, Englisch) und interdisziplinär mit Zugängen aus Bereichen der Kriminologie, Politikwissenschaft und Erziehungswissenschaft. Ein derart praxisorientiertes und interdisziplinäres Team der Sozialen Arbeit ist ein Novum in der Forschungslandschaft.
Auftrag, Forschung, Vision
Wir verfolgen ein klares Ziel: Radikalisierung verstehen, präventive Strategien entwickeln und demokratische Resilienz stärken. Demokratiegefährdende Einstellungen können mit unserer Hilfe so beschrieben werden, dass daraus Möglichkeiten der Prävention und Intervention abgeleitet werden können. Extremistische und antidemokratische Tendenzen in der Gesellschaft lassen sich mit unserer Hilfe effektiver bekämpfen.
Das ZRP fördert eine nachhaltige Friedenskultur sowie einen positiven Wandel hin zu Gerechtigkeit, Respekt und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Wir sehen uns als komplementäre Kraft zu anderen Einrichtungen, betreiben Grundlagenforschung und ergänzen bestehende Strukturen mit innovativen, anwendungsbezogenen Ansätzen. Im Fokus stehen Kooperation, Wissenstransfer und Wirkung.
Durch unsere Forschungsprojekte, Praxis- und Beratungsansätze sowie Schulungsprogramme möchten wir dazu beitragen, dass staatliche Behörden, zivilgesellschaftliche Organisationen und auch Unternehmen weltweit effektive Strategien entwickeln, um Radikalisierung und Extremismus entgegenzuwirken.
Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse bilden die Basis für konkrete Transferangebote wie zum Beispiel:
Lehr- und Lernmaterialien, Seminarkonzepte, Fortbildungen
Wissenschaftliche Begleitungen von Projekten z. B. CHAMPS, MEDAR, konex
Erstellung von Policy Papers und Gutachten für Städte, Behörden und Ministerien
Beratungsangebote für Fachkräfte aus Jugendhilfe, Bildung, Politik und Zivilgesellschaft
Integration der Forschungsergebnisse in die Lehre an der IU (z. B. dualer Studiengang Soziale Arbeit)
Thematische Arbeitsschwerpunkte
Im Zentrum unserer Forschung stehen die Ursachen und Dynamiken von Radikalisierung, das Erstarken antidemokratischer Bewegungen sowie Verschwörungsmythen, insbesondere im schulischen, familiären und digitalen Kontext. Zudem befassen wir uns mit der Evaluierung von Ausstiegs- und Beratungsprogrammen sowie mit der Entwicklung von präventiven Maßnahmen gegen Radikalisierung im analogen und digitalen Raum.
Individuelle und strukturelle Ursachenforschung und Beschreibung von Formen des Extremismus und der Radikalisierung
Durch die Weiterentwicklung quantitativer Erhebungsinstrumente und durch qualitative Feldstudien.
Beobachtung extremistischer Gruppierungen und Entwicklung möglicher Zukunftsszenarien
Durch den Einsatz von Methoden der Szenarien-Entwicklung und KI zur Modellierung von Modellen.
(Weiter-)Entwicklung von Beratungs- und Präventionsansätzen
Wir forschen anwendungsorientiert: Gemeinsam mit Praktiker*innen werden Ansätze ent- und weiterentwickelt. Wir arbeiten eng mit Städten und Kommunen zusammen, um regionale Strategien zu entwickeln und Netzwerke aufzubauen.
Gesellschaftliche Sichtbarkeit radikaler Tendenzen erhöhen
Gesellschaft und Politik müssen handeln. Wir beraten Politik durch das Verfassen von Policy Papers und der Implementierung innovativer Ansätze in der Präventionsarbeit.
Zahlen & Fakten
88 wissenschaftliche Publikationen
30+ Medienauftritte (Presse, TV, Hörfunk)
5 betreute Promotionen
150+ Stakeholder im Netzwerk
ZRP Forschungsteam
Geleitet wird das Zentrum für Radikalisierungsforschung und Prävention (ZRP) von Prof. Dr. Burak Çopur, einem renommierten Politikwissenschaftler mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Migration, Integration sowie türkeibezogener Extremismus. Als Sachverständiger in Staatsschutzverfahren und engagierter Wissenschaftler verbindet er politische Analyse mit praktischer Präventionsarbeit. Das Team besteht aus anerkannten interdisziplinären Expert:innen – darunter Prof. Dr. Bärbel Bongartz (Kriminologie & Radikalisierung der Mittelschicht), Prof. Dr. Emre Arslan (Rassismus- und Demokratieforschung), Prof. Dr. Dr. Veronika Zimmer und Prof. Dr. Mehmet Kart (Extremismusprävention mit Fokus auf Islamismus und Rechtsextremismus), Prof. Dr. Kemal Bozay (Rassismuskritik & Ungleichwertigkeitsideologien) sowie Prof. Dr. Jens Ostwaldt und Yannick von Lautz (Evaluationsforschung & Deradikalisierung).

Prof. Dr. Burak Çopur
Leitung ZRP, Türkeibezogener (Rechts-)Extremismus und Rassismus
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Prof. Dr. Bärbel Bongartz
Radikalisierung der Mittelschicht
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Prof. Dr. Emre Arslan
Rassismus, Rechtsextremismus und Demokratie
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Prof. Dr. Dr. Veronika Zimmer
Islamismus-, Rechtsextremismusforschung
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Prof. Dr. Mehmet Kart
Islamismus-, Rechtsextremismusforschung
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Prof. Dr. Kemal Bozay
Ungleichwertigkeit, Rassismuskritik & Rechtsextremismus in der Migrationsgesellschaft
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Prof. Dr. Jens Ostwaldt
Präventions- und Deradikalisierungsforschung
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Yannick von Lautz
Akademischer Koordinator ZRP, (De-)Radikalisierungsforschung, Ausstiegsarbeit
Mehr erfahrenForschungsergebnisse & Publikationen
Die Mitglieder des ZRP veröffentlichen regelmäßig wissenschaftliche Studien, die gesellschaftlich relevante Themen wie Rassismus, Antisemitismus, religiös begründeten Extremismus oder die Rolle der Schule und Sozialen Arbeit in der Prävention beleuchten. Hier einige Beispiele:
publizierte Forschungsergebnisse aus den Projekten Distanz & UWIT
wissenschaftliche Begleitung des primärpräventiven Projektes CHAMPS im Rahmen des Projektes Distanz
Dissemination der Forschungsergebnisse bei der Bundeszentrale für politische Bildung: Die Bedeutung der Schule für die Prävention von islamistischer Radikalisierung und Deradikalisierung
Kooperationsprojekt mit der Universität Vechta: „AuGe - Aufbau von Gestaltungskompetenzen im Kontext der Prävention religiös bedingter Konflikte und Radikalisierung im (außer)schulischen Jugendbereich“ (ZRP als Kooperationspartner für Podcasts und in der Entwicklung von Seminarkonzepten, Lehr- und Lernmaterialien)
Forschungsanträge mit unterschiedlichen Kooperationspartner:innen wie
Universität Duisburg-Essen und Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI)
Universität Vechta, Fachbereich Erziehungswissenschaften

ZRP Fachzeitschrift
RadiX – Zeitschrift für Radikalisierungsforschung und Prävention
Open Access Online-Fachzeitschrift des ZRP beim Barbara Budrich Verlag
Erscheinung zweimal jährlich (Erstausgabe im April 2025)
RadiX enthält sowohl Beiträge von etablierten Expert:innen als auch von Nachwuchswissenschaftler:innen in den Bereichen Radikalisierungsforschung, Prävention und damit verbundenen interdisziplinären Studien präsentieren. Sie soll als Plattform dienen, um aktuelle Forschungsergebnisse, Fallstudien, theoretische Abhandlungen sowie praxisbezogene Erkenntnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Ziel ist es, einen regen wissenschaftlichen Austausch zu fördern und innovative Ansätze in der Prävention von Radikalisierung zu verbreiten, um so einen wichtigen Beitrag im Feld der Radikalisierungsprävention zu leisten.
Veranstaltungshinweise
Fachtag
Zeichen erkennen! - Entwicklungen des Rechtspopulismus nach der Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt: Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe
Ort: IU Internationale Hochschule, Kruppstr. 16, 45128 Essen, Ruhr
Kooperationspartner: Evangelischen Erziehungsverband e. V. (EREV)
Fachtag
Kulturelle Hegemoniestrategien der Neuen Rechten
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus,
Trägerverein: Gesellschaft für Sinn und Form e. V., Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte
Praxistagung
Radikalisierungsprävention revisited – Praxis und Forschung im Dialog
Ort: IU Internationale Hochschule Köln, Hildeboldpl. 20, 50672 Köln
Hybride Eventreihe
Radikalisierung und Prävention
Ort: Präsenz-Veranstaltung (Standort Essen) oder Online-Veranstaltung
Veranstaltungsflyer
Hybride Fachtagung
Radikalisierung und Prävention im Fokus der sozialen Arbeit
Ort: Präsenz-Veranstaltung (Campus Hamburg) oder Online-Veranstaltung