LEBENSLANG LERNEN.
DAS MOTIVIERT, DAS HEMMT.
Arbeitnehmer:innen über Lernmotivation und Weiterbildung.
Darum geht es in der Studie:
LERNEN UND SICH NEBEN DEM BERUF WEITERBILDEN? VIELE WOLLEN ES, WENIGE TUN ES.
EIN LEBEN LANG LERNEN UND ETWAS FÜR DIE BERUFLICHE ODER PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG TUN – UND DAS NEBEN (VOLLZEIT-)JOB, FAMILIE UND FREIZEIT. GAR NICHT SO EINFACH, ZEIGT DIE AKTUELLE STUDIE DER IU INTERNATIONALEN HOCHSCHULE (IU) UND SIE WIRFT EINEN BLICK AUF DIE LERNMOTIVATION VON ARBEITNEHMER:INNEN.
Kontinuierliche Weiterbildung ist wichtig für eine erfolgreiche Karriere, darin sind sich 88,7 % der befragten Arbeitnehmer:innen einig. 86,3 % erwarten außerdem, dass persönliche Weiterbildung immer wichtiger wird.
Dementsprechend hoch ist das Motivationslevel: 77,4 % sind motiviert für eine persönliche Weiterbildung – und 88,2 % für eine von dem:der Arbeitgeber:in genehmigte Weiterbildung (siehe Infokasten unten). Auffällig dabei: Berufstätige unter 29 Jahren zeigen sich besonders motiviert. Allerdings lassen lediglich 28,2 % aller Befragten ihrer Motivation Taten folgen, indem sie derzeit eine Weiterbildung absolvieren oder für eine angemeldet sind. 40,8 % haben zum Zeitpunkt der Befragung gar keine Weiterbildungspläne.
Als Gründe für ihre geringe Motivation nennen die Befragten vor allem: die Sorge, ihr Privat-leben zurückstecken zu müssen, zu wenig Zeit und die Frage nach dem Sinn („Eine Weiter-bildung bringt mir nichts“).
Diejenigen, die eine Weiterbildung machen, zu einer angemeldet sind oder sich für eine interessieren, haben klare Ziele vor Augen: Zwei Drittel möchten sich persönlich weiter-entwickeln und mehr als jede:r Dritte strebt nach einem höheren Gehalt oder einer besseren beruflichen Position.
Und was motiviert Arbeitnehmer:innen beim Lernen? Wenn sie das Gelernte direkt in der Praxis anwenden können (55,3 %), sie genau wissen, warum/wofür sie lernen (50,7 %), und sie Fortschritte im Lernprozess bewusst wahrnehmen können (46,0 %).
Unser Fazit: Die Bedeutung von Weiterbildung und lebenslangem Lernen wird von Arbeit-nehmer:innen erkannt und mehr als ein Viertel leben das Modell „Beruf und Bildung“. Die anderen hindert insbesondere der hohe Zeitaufwand, den eine Weiterbildung bedeutet. Hier sind neue Angebote gefragt – auch vonseiten der Arbeitgeber:innen.
Die vier wichtigsten Erkenntnisse:
- MOTIVATION FÜR WEITER- BILDUNG IST HOCH. 77,4 % sind eher/überwiegend/sehr motiviert in Bezug auf eine persönliche Weiterbildung. 88,2 % sind eher/überwiegend/sehr motiviert in Bezug auf eine durch den:die Arbeitgeber:in genehmigte Weiterbildung.
- WENIG TEILNAHME AN WEITERBILDUNG TROTZ HOHER MOTIVATION. 28,2 % absolvieren zum Zeitpunkt der Befragung eine Weiterbildung oder sind für eine angemeldet.
- MOTIVATOREN FÜR WEITER- BILDUNG? PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG, GEHALT UND BESSERE POSITION. 66,0 % möchten sich durch eine Weiter-bildung persönlich weiterentwickeln.
- ZU WENIG ZEIT, KEIN BEDARF UND ZU HOHE KOSTEN SPRECHEN GEGEN EINE WEITERBILDUNG. 36,9 % machen keine persönliche Weiterbildung, da sie sonst ihr privates Leben (teilweise) zurückstecken müssten.¹
¹ Befragte, die eher/überwiegend/sehr unmotiviert in Bezug auf eine Weiterbildung sind
Über diese Studie:
- Veröffentlichung am 17.01.2023
- 955 befragte Arbeitnehmer:innen in Deutschland
- Zeitraum der Befragung: 14.01.2022 – 16.02.2022