Research Center Science Communication

Projektbeschreibung

Die Wissenschaft und Ihre Akteure stehen seit der Corona-Pandemie noch stärker als zuvor im politischen, medialen und gesellschaftlichen Fokus. Der Wissenschaftskommunikation, verstanden als eine „allgemein-verständliche, dialogorientierte Kommunikation und Vermittlung von Forschung und wissenschaftlichen Inhalten an Zielgruppen außerhalb der Wissenschaft“ (BMBF 2019) kommt dabei die zentrale Rolle zu, über wissenschaftliche Erkenntnisse, Methoden, Prozesse und deren Konsequenzen zu informieren.  


Von diesem Verständnis ausgehend setzt das Research Center Science Communication drei vernetzte Forschungsschwerpunkte.  

In Schwerpunkt 1 wird die Planung von Wissenschaftskommunikation untersucht, jene Phase in der sich z.B. eine Wissenschaftlerin auf ein Treffen mit Entscheidungsträgern vorbereitet oder ein Dozent einen Vortrag an einer Kinderuniversität konzipiert. Für diese Planungsprozesse werden Modelle und Theorien aus der Psychologie des Problemlösens als Framework herangezogen. Die Planung von Wissenschaftskommunikation wird in diesem Rahmen als Problem verstanden, dass es zu lösen gilt.  


Der Schwerpunkt verfolgt drei Ziele: 

  • 1. Ein theoretisches Framework für die Planung von Wissenschaftskommunikation zu entwickeln und darin vorhandene Befunde zu integrieren, 

  • 2. Erkenntnisse aus der Psychologie des Problemlösens für die Wissenschaftskommunikation nutzbar zu machen, 

  • 3. Planungsprozesse von Wissenschaftskommunikator:innen, insbesondere von kommunizierenden Wissenschaftler:innen empirisch zu untersuchen und daraus Verbesserungsmöglichkeiten für Trainings in Wissenschaftskommunikation abzuleiten. 

In Schwerpunkt 2 beschäftigen wir uns mit der Kommunikation von Risiken. Den Ausgangspunkt dieses Schwerpunkts bilden die im Rahmen des EU-geförderten SEAWave-Projekts durchgeführten Arbeiten zum neuen Mobilfunkstandard 5G. Im Rahmen dieses Projekts werden folgende Aspekte erforscht: 


   1. Expositions- und Risikowahrnehmung: Durch qualitative und quantitative Befragungen wird untersucht, wie 5G in der Gesellschaft wahrgenommen wird: In welchen Situationen fühlen sich Personen besonders exponiert und welche halten sie für besonders risikobehaftet? 


   2. Vorsorgekommunikation: Im Rahmen einer quantitativen Studie wird untersucht, welchen Einfluss die Kommunikation von Vorsorgemaßnahmen auf die Risikowahrnehmung der Bürger:innen hat. 


   3. Serious Game: Es wird ein Spiel entwickelt, bei dem der:die Spieler:in einen Rollentausch mit einem:einer zu 5G kommunizierenden Wissenschaftler:in vollzieht. Auf diese Weise soll die Perspektive der Wissenschaftskommunikator:innen „am eigenen Leib“ erfahren werden, inklusive der Limitationen, die z.B. wissenschaftstheoretisch vorliegen („Es ist unmöglich, die Ungefährlichkeit von etwas empirisch zu beweisen.“) 


In Schwerpunkt 3 wird die Kommunikation von Zahlen und Statistiken erforscht. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Kommunikation von inferenzstatischen Befunden, also solcher Befunde, die sich mit dem Übertrag von Ergebnissen aus einer Stichprobe auf die zugrunde liegende Population beschäftigen. In vielen Disziplinen ist der klassische Nullhypothesen-Signifikanztest (NHST), auch als Teil der Neyman-Pearson Prozedur, die Standardprozedur, anhand derer über die Gültigkeit von Hypothesen in der Population entschieden wird. Es gibt jedoch auch andere Ansätze, wie etwa den bayes´schen Nullhypothesentest (Null Hypothesis Bayesian Testing, NHBT). Im Rahmen des Research Centers wird erforscht, wie sich inferenzstatistische Informationen in der Wissenschaftskommunikation auswirken und ob sich Ergebnisse aus NHST und NHBT unterschiedlich gut für die Wissenschaftskommunikation eignen.  

Dauer des Projekts

01.11.2022 – 31.10.2025 

Kontakt

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