Kooperationsprojekt Evaluation Nacht(sch)lichter Dresden

Im alternativen und kleinräumigen Stadtteil „Äußere Neustadt“ in Dresden mit einer im Vergleich zur Stadt jungen Altersstruktur hat sich vor allem in den Sommermonaten eine breite Kultur des „Cornern“ entwickelt: Bedingt durch ein großes Angebot an Alkohol- und Speisenverkaufsstellen, zahlreiche Sitzmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten in schlecht einsehbaren Innenhöfen und Spielplätzen hat sich hier eine breite Kultur des gemeinsamen Feierns und Trinkens im öffentlichen Raum entwickelt. Dies wird einerseits von Anwohner:innen aufgrund von Lärmbelästigung und Einschränkung des Verkehrsraumes (bis hin zu Platzproblemen für die Straßenbahn) zunehmend problematisch eingeschätzt und führt andererseits zu einem im Stadtvergleich deutlich erhöhten Kriminalitätsaufkommen insbesondere bei Diebstahl und Gewalt. 44% der Anwohner geben an, dass sich das Sicherheitsgefühl in den vergangenen Jahren verschlechtert habe. Seit Juli 2021 arbeitet in diesem Kontext ein Kommunikationsteam „Nacht(sch)lichter“ mit dem Ziel, zentrale Probleme wie nächtliche Ruhestörungen, Müll, Glasscherben und Wildpinkeln durch Sensibilisierungsgespräche zu lindern und künftig zu verhindern (Landeshauptstadt Dresden 2022, S. 8).

Das Projekt wurde im Sommer 2023 durch ein Team der IU und Studierende aus dem Studiengang Soziale Arbeit in Dresden im Rahmen einer teilnehmenden Beobachtung begleitet. Parallel wurden Leitfadeninterviews mit Anwohner:innen und gesellschaftlichen Akteuren durchgeführt. Die Evaluation zeigt, dass Konflikte im Rahmen eines dialogischen Konfliktmanagements deutlich entschärft werden können. Zugleich werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten sowohl für das Team der Nacht(sch)lichterinnen, als auch für den Stadtteil aufgezeigt.