IU Magazin - Study Life Balance Neue Freund:innen finden als Erwachsene:r

Es ist ein Trugschluss zu denken, dass im sandbeschmierten Kindergartenalter die letzten Freundschaften fürs Leben geschlossen werden. Gewiss, damals reichte ein einfaches „Willst Du mein:e Freund:in sein?" aus, um unzertrennliche Bande zu knüpfen. Aber wie sieht es aus, wenn die Sandkastenzeiten vorbei sind? Wie kann man Freund:innen finden, wenn man die Schwellen des Erwachsenenalters übertritt, besonders nach 30, in einer neuen Stadt oder im gleichen alten Trott? 

Das Leben als Erwachsener kann manchmal einem Balanceakt gleichen. Zwischen beruflichen Verpflichtungen und privaten Interessen bleibt oft wenig Zeit, und genau dann steht man vor der Herausforderung: neue Freund:innen finden als Erwachsene:r. Wie kann man diesen Balanceakt meistern, und warum ist es so wichtig, sich auch im Erwachsenenalter ein soziales Netz aufzubauen? 

Freundschaften bieten emotionale Unterstützung, geistige Anregung und nicht zuletzt eine Menge Spaß. Gerade in herausfordernden Lebensphasen sind es oft Freund:innen, die uns den Rücken stärken, mit uns lachen oder auch mal den nötigen Reality-Check geben. Doch wie findet man diese wichtigen Begleiter:innen im Erwachsenenalter?

Die gute Nachricht vorweg: Freundschaften zu schließen ist auch jenseits der Unizeit möglich und sinnvoll. Der erste Schritt ist oft, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich neuen Situationen zu öffnen. Ob in der Freizeit, durch kreative oder sportliche Tätigkeiten, oder im Berufsleben, es gibt zahlreiche Anknüpfungspunkte, die Dir die Möglichkeit bieten, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. 

Ein Umzug kann den Freundeskreis auf eine Probe stellen, eröffnet aber auch neue Chancen. Nutze lokale Angebote der Städte oder Gemeinden, um in Kontakt zu treten. Ob durch Teilnahme an Stadtteilfesten, Lesegruppen in Bibliotheken oder Freiwilligenarbeit – die Möglichkeiten sind vielfältig und oft nur einen Schritt entfernt. 

Besuche Veranstaltungen, Messen oder Workshops, die zu Deinem Berufsfeld oder Deinen Interessen passen. Diese Orte sind ideal, weil sie Menschen mit ähnlichen Zielen und Ambitionen zusammenbringen, was eine ausgezeichnete Basis für Freundschaften sein kann. 

Außerdem: Freiwilligenarbeit verbindet, denn sie versammelt Mitmenschen, die bereit sind, etwas Gutes zu tun. Dabei kannst Du nicht nur einen Beitrag zur Gesellschaft leisten, sondern auch Menschen mit einem großen Herzen treffen. 

Auch der Arbeitsplatz kann ein fruchtbarer Boden für Freundschaften sein. Gemeinsame Projekte und täglicher Austausch schaffen eine Basis für persönliche Beziehungen. Aber Achtung: Die Balance zwischen Professionalität und Privatleben sollte gewahrt bleiben. 

Mit dem Erwachsenenalter ändern sich oft auch die Kriterien für Freundschaften. Es geht weniger um die Quantität als um die Qualität der Beziehungen. Echte Freund:innen zu haben, die die eigenen Werte und Lebensziele teilen, wird zunehmend wichtiger. 

Einige praktische Tipps können die Suche erleichtern: Engagiere Dich in Deiner Gemeinschaft, melde Dich für Kurse an – vielleicht sogar an der IU – und sei offen für Neues. Veranstaltungen rund um Themen, die Dich interessieren, seien es Buchlesungen, Politik- oder Sportevents, bieten eine natürliche Basis für Gespräche. 

Hat man einmal neue Leute kennengelernt, geht es darum, diese Beziehungen zu pflegen. Investiere Zeit und Energie, um die Freundschaft zu vertiefen. Gegenseitige Einladungen, gemeinsame Unternehmungen oder auch nur regelmäßiger Austausch sind essenziell zum Aufrechterhalten der Verbindung. 

Kommunikation ist das A und O. Bleibe mit Deinen neuen Bekannten auch digital in Kontakt, sei es über Nachrichten, soziale Medien oder Videochats. Besonders in Zeiten von Home Office und remote Studium kann dies helfen, die Verbindungen lebendig zu halten. 

Zu guter Letzt sei gesagt: Warte nicht darauf, dass Freundschaften einfach passieren. Sei der:die Gestalter:in Deines sozialen Lebens. Nimm Dir die Zeit, reflektiere, was Du Dir von Freundschaften erhoffst und handle dementsprechend. Neue Freund:innen zu finden als Erwachsene:r ist durchaus eine Herausforderung, aber eine, die sich lohnt zu meistern. 

Lass Dich von den aufgezeigten Wegen inspirieren und entdecke die Freude an neuen Freundschaften, die das Leben als Erwachsene:r so bereichernd machen. Freund:innen zu finden ist ein Prozess, und es ist normal, dass Freundschaften Zeit brauchen, um zu wachsen. Sei geduldig mit Dir und anderen und setze nicht voraus, dass sofort tiefe Bindungen entstehen müssen. 

Die wichtigste Erkenntnis beim Freund:innen finden im Erwachsenenalter ist, dass es Aktivität und Offenheit erfordert. Der Mut, auf Menschen zuzugehen und neue Situationen zu erforschen, ist der Grundstein für das Knüpfen von neuen Bekanntschaften, die sich zu Freundschaften entwickeln können. 

Diese Frage haben wir im Artikel bereits angeschnitten, hier aber nochmal für Dich zusammengefasst und aufgelistet.  

1. Gemeinsame Interessen: Engagiere Dich in Aktivitäten oder Hobbys, die Dich interessieren – ob ein Sportverein, eine Theatergruppe, ein Fotoclub oder ein Kurs an der IU Internationale Hochschule (IU). Solche Gemeinschaften bringen oft Menschen zusammen, die schon etwas Gemeinsames haben. 

2. Fortbildungen und Seminare: Nimm an Weiterbildungen, Workshops oder Seminaren teil, die Deine beruflichen oder persönlichen Interessen widerspiegeln. Sie bieten eine gute Gelegenheit, um Gleichgesinnte zu treffen.

3. Veranstaltungen und Netzwerke: Besuche kulturelle Veranstaltungen, Messen oder Networking-Events. Hier hast Du die Möglichkeit, in einen lockeren Austausch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. 

4. Freiwilliges Engagement: Engagiere Dich ehrenamtlich. Das kann bei sozialen Projekten sein oder auch in Organisationen, die Dir am Herzen liegen. Dabei triffst Du auf Menschen mit ähnlichem Wertesystem. 

5. Technologie nutzen: Es gibt zahlreiche Apps und Online-Plattformen, die Dir helfen können, neue Leute zu treffen. Meetup, Instagram, Bumble BFF oder auch spezifische Facebook-Gruppen können Anlaufstellen sein. 

6. Nachbarschaft und Lokales: Nimm am lokalen Gemeindeleben teil, besuche Stadtteilfeste oder Markttage. Oft bieten auch Stadtbibliotheken oder Gemeindezentren Gruppenaktivitäten an. 

7. Sport und Fitness: Mitglied in einem Fitnessstudio zu sein oder einer örtlichen Sportgruppe beizutreten, kann eine gute Möglichkeit bieten, regelmäßig die gleichen Gesichter zu sehen und Beziehungen aufzubauen. 

8. Über bestehende Kontakte: Nutze Veranstaltungen oder Parties, wo Du Bekannte von Freund:innen treffen kannst. Oft bilden sich aus diesen Bekannten neue Freundeskreise. 

9. In der Arbeitswelt: Die Arbeit ist häufig ein Ort, an dem man viel Zeit mit anderen Menschen verbringt. Teilnahme an Firmenveranstaltungen oder sozialen Gruppen des Arbeitsplatzes können ebenfalls zum Freundeskreis beitragen. 

10. Offene Kommunikation: Sei offen, stelle Fragen und zeige Interesse an anderen Menschen. Eine freundliche und aufgeschlossene Haltung lädt andere ein, sich mit Dir zu verbinden. 

Beachte bei all diesen Möglichkeiten, dass Freundschaft oft Zeit braucht, um zu wachsen. Es geht nicht darum, so viele Freund:innen wie möglich zu sammeln, sondern authentische und bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen.