Bewerberin mit Kopfhörern vor dem Laptop
Innovation

Thesis2Go: Innovative Betreuung von Abschlussarbeiten

InterviewLesezeit: 3 Min.|03. Mär 2023, verfasst von Sabrina
Darum geht es:

Erfahre in diesem Interview, wie unser IU Professor aus einem Missgeschick eine Innovation hervorgebracht hat und wie sie auch Dir bei der Erstellung deiner Bachelor Thesis helfen kann.

Interview mit Prof. Dr. Stefan Remhof

Prof. Dr. Stefan Remhof


Lieber Stefan,

Du bist Professor für Allgemeine BWL mit dem Schwerpunkt Internationales Management im Dualen Studium an der IU Internationale Hochschule am Standort in München.

Kürzlich hast du ein Missgeschick in eine wichtige Innovation im Hochschulbereich verwandelt, die nun einen großen Mehrwert bei der Korrektur und Betreuung von Abschlussarbeiten für viele Kolleg:innen liefert.

Was ist die Geschichte dahinter?

Letztes Jahr im Sommer hatte ich einen Termin mit einer Studentin zur Besprechung ihrer Abschlussarbeit. Ich kam von einem Termin in Augsburg und stand im Feierabendstau auf der A8. Den Abstimmungstermin hatte ich komplett verschwitzt. Sie war natürlich verärgert und die Betreuung ging an einen anderen Kollegen. Das hat mich entrüstet und zugleich wachgerüttelt. Ich habe gemerkt, dass die erfolgreiche Betreuung von Abschlussarbeiten mehr sein muss als die Kombination aus irgendwelchen Excel-Listen und Notizen auf Papier in Kombination mit Outlook-Einträgen. Dazu musste ich mich selbst immer wieder orientieren und unzählige alte E-Mails durchgehen:

  • Wer hat welches Thema zur Bearbeitung?
  • Wer hat welche Bearbeitungszeit?
  • Wer steht wo im Prozess?
  • Mit wem wurde was abgesprochen?
  • Wurde die Gliederung schon abgestimmt?
  • Ist die Arbeit schon angemeldet?
IU Magazin Highlight
Was also besser machen?

Diese Frage schwirrte einige Monate in meinem Kopf herum. Die Grundstruktur der Lösung war recht schnell klar: Alle Daten zu allen Kursen und Projekten an einem digitalen Ort. Immer erreichbar, mit allen Funktionen, die man aus den Datenbanken und dem persönlichen Organizer kennt.

Wie hast du aus dem identifizierten Bedarf und der Idee dann eine Innovation entwickelt?

Ein wichtiger Teil des neuen Denkens in Richtung Innovation ist es gewesen, jede einzureichende Arbeit als Projekt zu verstehen und zu bearbeiten. Dafür haben wir alle Lehren des Projektmanagements einbezogen und versehen jedes Schreibprojekt mit klarer Beschreibung des Projekts, Meilensteinen, Anzeige des Fortschritts zur eigenen Kontrolle, Dokumentensharing, Kommentarfunktionen und der Möglichkeit, mit der Betreuung einen Termin zu vereinbaren.


Wie setzt man eine derart strukturierte, theoretische Lösung um?

Hierfür habe ich vier Mitstreitende mit lösungsorientiertem Mindset gefunden. Gemeinsam haben wir eine digitale Plattform zur effizienten Betreuung von Studien- und Abschlussarbeiten entwickelt. Mit Thesis2Go sind wir dann Anfang des Jahres in die Pilotphase gegangen und testen die neuen Funktionen erfolgreich mit den ersten Nutzer:innen.

Was ist der zentrale Vorteil der Lösung?

Wir individualisieren die Betreuung, verbessern die Ergebnisse und senken zugleich den Aufwand. Die zentrale Veränderung liegt in der Relation. Vom Kursmanagement mit einer Betreuung 1:n für den Austausch von Unterlagen sowie zahllosen Mails, SMS, WhatsApp etc. hin zu einem strukturierten Projekt in einer 1:1-Betreuung. Genau dies ist möglich, auch bei vielen Arbeiten, und genau das verändert die Betreuung komplett, wofür es unbestritten einen großen Bedarf gibt. Damit ermöglichen wir einen Qualitätsstandard bei der Betreuung. Zudem verbessert die Plattform zentrale Futureskills wie Projektmanagementskills und projektbasiertes Arbeiten.


Wie ist die Plattform bei Kolleg:innen und Studierenden angekommen?

Meine Praxis hat sich durch den Einsatz unserer Lösung bereits nachhaltig verbessert. Generell treffen sich Dozierende und Studierende auf der Plattform auf Augenhöhe. Uns ist es wichtig, dass wir auf verschiedenen Ebenen Barrieren abbauen, die einem reibungslosen Austausch im Wege stehen. Im Ergebnis ist es für den Dozierenden möglich, mit dem gleichen Zeitaufwand – oder sogar etwas weniger – genauer, effizienter und persönlicher zu betreuen. Der Betreuer agiert dadurch mehr als Mentor, Coach und Lernbegleiter.

Beim nächsten Stau auf der Autobahn kann ich notfalls den vereinbarten Termin über die mobile App der Plattform wahrnehmen. Das Feedback meiner Studierenden ist begeistert, sie fühlen sich gut betreut, wertgeschätzt und lernen nebenbei auch noch etwas über die Praxis des Projektcontrollings. Wir als Gründer sind sehr zufrieden, nun ist es an der Zeit für die nächsten Schritte.

Wie definierst Du Innovation?


Innovation hat viele Gesichter, von kontinuierlicher Verbesserung bis zum Business Process Reengineering. Ich mag die Innovationen, die beides verbinden.

Prof. Dr. Stefan Remhof
IU Professor für Allgemeine BWL mit dem Schwerpunkt Internationales Management und Gründer der Plattform von Thesis2Go

Es beginnt mit dem Denken in eine komplett neue Richtung, dann folgt eine Prozess- oder Produktentwicklung und schließlich die kontinuierliche Verbesserung, bis etwas völlig Neues entsteht, was bestenfalls den Markt neu definiert. Steve Jobs war ein Genie darin, in dieser Art zu arbeiten. In jedem Fall ist Innovation für mich kundenzentriert, weshalb wir BWLer:innen sie keinesfalls nur den Ingenieur:innen und Programmierer:innen überlassen sollten.

Drehen wir die Uhr ein Jahr vor – was wünschst Du Dir in Zukunft?

Würden wir bei meinem Steve Jobs Beispiel bleiben: Redefine the market. Und wünschen darf man sich als stolzer Innovator natürlich viel. Realistisch ist für uns das Ziel, Thesis2Go als digitale Plattform an der IU zu etablieren. Natürlich ist für mich als Mitgründer meine Hochschule der erste Kernmarkt, auf dem wir uns etablieren möchten. Als Professor habe ich zugleich das Ziel, aus dem Frust, der bei der Betreuung auf beiden Seiten immer mal wieder aufkam, Lust am Schreiben und mit mehr Zeit am Forschen werden zu lassen. Ich bin überzeugt, dass durch die intensivere Betreuung auch die Ergebnisse aller Studierenden besser werden.

Abschließend: Was ist die eine Sache, die Du besonders cool an der IU findest?

Besonders gefällt mir, dass ich an der IU innovative und frische Ideen einbringen kann, die ohne Scheuklappen und Bedenkenträgerei mitgetragen werden. Als Dozent habe ich so die Freiheit, um neue Wege zu gehen und eigene Ideen umzusetzen. Davon profitieren in erster Linie meine Studierenden, die so individuell betreut werden, wie sonst nirgends.


Danke, Stefan für die tollen Einblicke in eure Initiative. Daran wird deutlich, wie man mit Kreativität neben der täglichen Arbeit nützliche Werkzeuge entwickeln kann, die einen Impact weit über den eigenen Tätigkeitsbereich haben und den gesamten Service der IU weiter verbessern.


Für Interessierte: Den Link zur Plattform Thesis2Go findet ihr hier

Mit meiner über 10-jährigen Erfahrung im Startup-Corporate-Ökosystem und als Gründerin selbst, unterstütze ich als „Projektleitung Entrepreneurship & Innovation“ aus dem Rektoratsteam angehende Gründer:innen bei der Entwicklung ihrer Ideen bis zur Gründung ihres Unternehmens selbst.

Besondere Freude bereiten mir die Gespräche und Interviews mit unseren Gründer:innen, Professor:innen und Studierenden rund um das Thema „Entrepreneurship“, bei denen ich auch mal hinter die Kulissen blicken darf.

Sabrina
Projektleitung Entrepreneurship & Innovation
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