Initiativbewerbung: Wie Du mit Eigeninitiative punktest

Eine Initiativbewerbung kann in vielen Fällen eine sinnvolle Möglichkeit sein, um den Traumjob zu ergattern. Insbesondere bei kleinen oder mittelständischen Unternehmen, die keine Stellenausschreibungen schalten oder eine offene Stelle intern besetzen möchten, kannst Du per Initiativbewerbung einsteigen. Durch Dein Engagement zeigst Du sowohl Deine Begeisterung für Dein Unternehmen, womit Du punkten kannst, und Du räumst Dir große Chancen ein: Oft bist Du so die oder der einzige Kandidat:in.   

Zudem kann eine Initiativbewerbung eine Möglichkeit sein, um sich von anderen abzuheben und für zukünftige Stellenangebote im Gedächtnis zu bleiben. Wenn die Bewerbung erfolgreich ist, kann dies auch dazu führen, dass das Unternehmen eine Stelle schafft oder Dich für andere Positionen im Unternehmen in Betracht zieht. 

Vielleicht hast Du sogar ganz konkrete Wünsche für Deinen nächsten Job, die Dich zu einer Initiativbewerbung bewegen. Suchst Du nach einem Unternehmen, dass Dir einen flexibleren Arbeitstag ermöglicht oder Kinderbetreuung anbietet? Es lohnt sich auch bei Firmen, die gerade keine Ausschreibungen haben, die Lage zu checken. Je nach Typ, kann es sein, dass Du z.B. nach diesen Perks suchst: 

• Flexible Arbeitszeiten: Viele Unternehmen bieten flexible Arbeitszeiten an, bei denen Mitarbeiter:innen ihre Arbeitszeiten innerhalb eines bestimmten Rahmens selbst festlegen können. Dies ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance und mehr Flexibilität bei der Planung des Arbeitsalltags. 

• Remote Work: Aufgrund der COVID-19-Pandemie hat sich Remote Work zu einem weit verbreiteten Perk entwickelt. Viele Unternehmen ermöglichen ihren Mitarbeiter:innen, von zu Hause aus oder von anderen Orten außerhalb des Büros zu arbeiten. Dies bietet mehr Freiheit und Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts. 

• Vier-Tage-Woche: Bei manchen Firmen ist die traditionelle Fünf-Tage-Woche auf eine Vier-Tage-Woche verkürzt, wobei die Mitarbeiter:innen an vier Tagen in der Woche arbeiten und den fünften Tag frei haben. Dadurch erhalten die Mitarbeiter:innen längere Wochenenden und haben mehr Zeit für Erholung und persönliche Interessen. 

• Sabbaticals: Unternehmen bieten die Möglichkeit, unbezahlte Auszeiten zu nehmen, die als Sabbaticals bezeichnet werden. Diese längeren Freistellungen können genutzt werden, um zu reisen, sich weiterzubilden oder sich anderen persönlichen Projekten zu widmen. 

• Weiterbildung und Entwicklung: Arbeitgeber:innen investieren zunehmend in die Weiterbildung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen. Dies kann die Übernahme von Weiterbildungskosten, die Bereitstellung von Schulungen oder die Unterstützung bei der Teilnahme an Konferenzen und Workshops umfassen. Diese Perks ermöglichen den Mitarbeiter:innen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich beruflich weiterzuentwickeln. 

• Kinderbetreuung: Einige Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter:innen bei der Kinderbetreuung, indem sie Kindertagesstätten am Arbeitsplatz anbieten oder finanzielle Zuschüsse für externe Kinderbetreuungskosten gewähren. Dies hilft den Eltern, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.  

Beginne mit einer gründlichen Recherche über das Unternehmen, bei dem Du Dich bewerben möchtest. Informiere Dich über die Branche, die Unternehmenskultur, die aktuellen Projekte und mögliche zukünftige Bedarfe. Diese Informationen helfen Dir dabei, eine maßgeschneiderte Bewerbung zu erstellen und zu zeigen, dass Du wirklich an dem Unternehmen interessiert bist. 

Da Du Dich initiativ bewirbst, ist es wichtig, den Fokus Deiner Bewerbung auf den Mehrwert zu legen, den Du dem Unternehmen bieten kannst. Identifiziere die Herausforderungen und Bedürfnisse des Unternehmens und zeige auf, wie Deine Fähigkeiten und Erfahrungen bei deren Lösung helfen können. Betone, wie Du zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen kannst.  

In jeder guten Bewerbung gibt es zwei entscheidende Komponenten: 

a) Anschreiben: In einem Anschreiben bei einer Initiativbewerbung sollten  Bewerber:innen deutlich darlegen, warum sie sich für das Unternehmen interessieren und welche Motivation sie  antreiben, sich initiativ zu bewerben. Ein konkretes Stellenangebot gibt es nicht, daher sollten im Anschreiben sowohl die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen als auch die konkreten beruflichen Ziele und Erwartungen beschrieben werden. 

b) Lebenslauf:  Im Lebenslauf sollten alle relevanten Informationen über Deine berufliche Erfahrung, Ausbildung und Kenntnisse aufgeführt werden. Besonderes Augenmerk legst Du dabei auf Erfahrungen, die auf die Zielposition im Unternehmen abzielen. Es ist auch wichtig, dass der Lebenslauf vollständig ist und keine Unklarheiten aufwerfen kann. 

Du bist fast bereit mit Deiner Bewerbung loszulegen? Perfekt. Dann haben wir hier noch ein paar Tipps für Dich, damit auch alles glatt geht: 

• Kontaktperson finden: Um die Bewerbung an eine konkrete Person zu adressieren, sollte nach einer Kontaktperson im Unternehmen gesucht werden. 

• Präzise und knapp bleiben: Die Bewerbungsunterlagen sollten übersichtlich gestaltet sein und alle wichtigen Informationen auf den Punkt bringen. 

• Besondere Fähigkeiten hervorheben: Um sich von anderen Bewerber:innen unterscheiden zu können, ist es wichtig, besondere Fähigkeiten oder Erfahrungen hervorzuheben. 

• Keine Rechtschreibfehler: Eine fehlerhafte Bewerbung kann schnell den Eindruck von mangelnder Sorgfalt erwecken. Daher sollte die Bewerbung auf Rechtschreib- und Grammatikfehler geprüft werden. 

• Geduld haben: Eine Antwort auf die Initiativbewerbung kann einige Zeit in Anspruch nehmen, daher ist es wichtig, geduldig zu sein und eventuell telefonisch oder per E-Mail nachzufragen. 

Wenn Deine Initiativbewerbung Anklang gefunden hat und Du zu einem Vorstellungsgespräch oder weiteren Schritten im Bewerbungsprozess eingeladen wurdest, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Nutze die Gelegenheit, um Dich persönlich vorzustellen, Dein Interesse an der Position zu betonen und Deine Motivation sowie Deine Fähigkeiten herauszustellen. Um Dich vorzubereiten, kannst Du Dir z.B. ein paar der typischen Fragen im Vorstellunggespräch schon vorab anschauen. Das solltest Du sogar – dann bist Du weniger nervös und weißt schon grob, was auf Dich zukommt. 

Sei authentisch, zeige Begeisterung und sei bereit, Fragen zu stellen. Nach dem Vorstellungsgespräch ist es ratsam, eine Dankes-E-Mail zu senden, um Deine Wertschätzung für die Gelegenheit zum Ausdruck zu bringen. Behalte den Kommunikationsfluss mit dem Unternehmen im Auge und zeige weiterhin Dein Interesse und Deine Verfügbarkeit für weitere Schritte. Halte Dich über den Stand der Bewerbung auf dem Laufenden und sei geduldig, während das Unternehmen seine Entscheidung trifft. 

Mit etwas Glück kannst Du Dir so mit einer Initiativbewerbung Deinen Traumjob sichern. Wir wünschen Dir in jedem Fall einen erfolgreichen Bewerbungsprozess – und natürlich einen gelungen Berufseinstieg!