Lächelnder Mann sitzt vor Laptop
Tipps

Typische Fragen im Vorstellungsgespräch

ArtikelLesezeit: 8 Min.|15. Nov 2022, verfasst von Stefka
Darum geht es
  • Generelle Tipps zum Vorstellungsgespräch und Deiner Vorbereitung 
  • Häufig gestellte Fragen – und wie Du sie meistern kannst 
  • Von Anfang bis Ende: Dein Auftritt, das Gespräch und Rückfragen  

Den Raum betreten und voll überzeugen - ein guter Vorsatz für Dein nächstes Vorstellungsgespräch! Mit dieser Einstellung strahlst Du genau das richtige Selbstvertrauen aus, um Personaler:innen von Dir zu überzeugen und Dir die Stelle zu sichern. Egal in welcher Branche Du arbeiten willst oder in welche Firma Du einsteigen möchtest: Zuerst einmal musst Du die Fragen im Vorstellungsgespräch meistern. Die wichtigsten davon und Ideen dafür, wie Du mit Deinen Antworten Eindruck hinterlässt, haben wir hier für Dich zusammengefasst!  

Generelle Tipps

Ganz allgemein gilt: Sei Du selbst! Eine berufliche Neuorientierung ist nicht leicht, aber es hilft nichts, wenn Du Dich verstellst. Bleibt stattdessen authentisch und zeig dabei Selbstbewusstsein. Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch hat das Unternehmen schließlich schon gezeigt, dass es Interesse an Dir hat. Damit hast Du den ersten Erfolg schon in der Tasche. Freu Dich darüber! Jetzt gilt es nur noch Dich und Deine Qualifikationen zu präsentieren. Mit der richtigen Einstellung hast Du schon halb gewonnen und bist bereit die Fragen im Vorstellungsgespräch zu meistern. 

Gute Vorbereitung

Vor Deinem Gespräch solltest Du Dich natürlich entsprechend vorbereiten. Dazu gehört schon einige Tage davor zu überprüfen, wie Du zum Vorstellungsgespräch kommst und genügend Zeitpuffer einzuplanen. Egal ob Du mit dem Auto oder den Öffis anreist: Es kann immer mal was schief gehen. Falls Du wegen einer außergewöhnlichen Verspätung selbst mit Puffer zu spät kommst, solltest Du Deinen Gesprächspartner rechtzeitig informieren. Am besten mit einem kurzen Anruf.   

Außerdem solltest Du Deine Kleidung passend zum Anlass wählen. Je nach Branche kann die Kombination aus Hemd oder Bluse und Jeans ausreichen. In einigen Firmen wird allerdings immer noch ein Anzug oder ein Kostüm erwartet. Wie Du das rausfinden kannst? Ein Trick ist die Mitarbeiter:innen-Sektion auf der Website des Unternehmens oder Social Media Kanäle zu checken: Tragen die potenziellen Kolleg:innen auf den Bildern besonders elegante Kleidung? Oder doch eher einen Buisness-Casual-Look? Dann solltest Du das auch! 

Übrigens

Du führst Dein Gespräch per Videocall? Für ein Online-Vorstellungsgespräch gibt es noch ein paar zusätzliche Dinge zu beachten. Vor allem solltest Du dafür sorgen, dass Deine Internetverbindung stabil ist. 

Häufige Fragen im Vorstellungsgespräch und gute Antworten

Vorstellungsgespräche können sehr unterschiedlich ablaufen – das hängt unter anderem damit zusammen mit der Branche und der Stelle, auf die Du Dich bewirbst. Außerdem spielen andere Faktoren eine Rolle: Bewirbst du Dich für Deinen Berufseinstieg nach dem Studium? Bringst Du schon mehr Erfahrung mit? In jedem Fall zielen die meisten Fragen darauf ab, Dich und Deine Motivation kennenzulernen. Damit soll geprüft werden, ob Du sowohl fachlich als auch persönlich in ein Team und eine Firma passt.  

Manchmal musst Du sogar kleine Aufgaben lösen oder ein Beispiel-Projekt vor den Gesprächspartner:innen planen. Es gibt natürlich nicht die eine ideale Antwort oder Herangehensweise auf eine die Fragen im Vorstellungsgespräch, aber wir haben ein paar Ideen zu diesen Dauerbrennern unter den Gesprächsfragen zusammengestellt. So bekommst Du eine Idee, wie Du am besten reagieren kannst. 

Übrigens

Ein Gespräch ist immer ein Kennenlernen von beiden Seiten – auch Du sollst herausfinden, ob potenzielle Vorgesetzte Dir ein Arbeitsumfeld versprechen, in dem Du Dich wohlfühlen kannst. 

Typische Frage #1: Was weißt Du über unsere Firma?

Oft erzählt Dir Dein:e Gesprächspartner:in zum Einstieg in das Gespräch noch mal etwas was zu der Firma. Eingeleitet wird diese Sektion der Unterhaltung aber auch gerne mit der Frage: Was weißt Du schon über unsere Firma? So wird abgefragt, ob Du Dich vorab informiert hast und weißt, für welches Unternehmen Du Dich bewirbst. 

Manchmal ist es schwer, das Produkt oder die Dienstleistung einer Firma bzw. eventuelle Besonderheiten kurz und knapp hervorzuheben. Am besten überlegst Du Dir vorher, wie Du das Firmenprodukt oder den Kern des Unternehmens in ein bis zwei Sätzen zusammenfassen würdest. So kannst Du gleich zum Einstieg des Gesprächs punkten. 


Typische Frage #2: Warum möchtest Du gerade bei uns arbeiten? 

Eng mit der letzten Frage verbunden ist oft auch die Fragestellung, warum Du in einem bestimmten Unternehmen tätig werden möchtest. Selbst wenn die Wahrheit ist, dass Du erst einmal einen Fuß in die Tür bekommen möchtest oder einfach nur anfangen möchtest Geld zu verdienen, solltest Du das vorsichtig formulieren. Besser ist es, wenn Du Dich mit den Firmenwerten identifizieren kannst. Alternativ kannst du einfach antworten: “Ich glaube die Rolle gut ausfüllen zu können und hoffe mich beruflich weiterzuentwickeln.” 

 

Typische Frage #3: Kannst Du ein bisschen was über Dich selbst erzählen? 

Hierbei will Dein zukünftiger Arbeitgeber natürlich nicht wissen, wie Du Deine Freizeit füllst - oder zumindest sollte darauf nicht der Fokus liegen. Stattdessen gibt Dir diese Frage die Chance, Deine bisherige Karrierelaufbahn ganz grob zu skizzieren und darüber zu sprechen, was Dir wichtig ist. Behalte die Relevanz für Deine Stelle im Kopf und halte Dich kurz.  

Natürlich ist es auch okay, in einem Nebensatz zu erwähnen, welchen Hobbys Du nachgehst. Überlege Dir aber gut, wie viel von Deinem Privatleben Du preisgeben willst. Außerdem solltest Du Deine Antwort dem Unternehmen anpassen: Bewirbst Du Dich bei einem Sportkonzern, können sportliche Hobbys vielleicht sogar für Sympathiepunkte sorgen. Als Steuerberater behältst Du Deine Klettersteigerfahrung vielleicht besser für Dich. 


Typische Frage #4: Was sind Deine Stärken? 

Du kannst besonders gut kochen? Das ist zwar schön, aber solange Du Dich nicht um eine Stelle als Koch oder Köchin bewirbst, ist das nicht das, wonach Dein:e Gesprächspartner:in hier fragt. Stattdessen solltest Du Dir schon bevor Du irgendein Gespräch führst Gedanken über Deine professionellen Stärken machen: Bist Du besonders teamfähig? Hast Du eine schnelle Auffassungsgabe? Arbeitest Du gut unter Druck

Es ist okay, hier Deine besten Seiten hervorzukehren. Trotzdem solltest Du dabei nicht übertreiben. Generell sind zwei bis drei Stärken eine gute Daumenregel. Dazu gehören dann zum Beispiel auch: 

  • Organisationsfähigkeit 
  • Kreativität 
  • Teamplayer 
  • Vielseitigkeit 
Übrigens

Falls Du keine Ahnung hast, was Deine Stärken sein könnten, frag doch einfach mal Deine Familienmitglieder oder gute Freund:innen! Sie können Dir am besten sagen, worin Du glänzt - und Du musst ihre Antworten nur noch auf die Arbeitswelt anpassen. 

Typische Frage #5: Was sind Deine Schwächen? 

Die Frage nach Deinen Schwächen ist auch keine Falle: Niemand ist perfekt und das erwartet auch keiner von Dir. Stattdessen zeigt Deine Antwort, dass du selbstreflektiert bist. Gib ruhig zu, wenn Du am liebsten in kleinen Teams arbeitest. Bedenke dabei aber immer, dass Deine Schwäche natürlich nicht gerade in dem Bereich sein sollte, der Deine zukünftige Stelle ausmacht. Nenne hier am besten nur eine Schwäche und mach gegebenfalls deutlich, dass Du bereit bist, daran zu arbeiten.  


Typische Frage #6: Wie gehst Du mit schwierigen Situationen um?  

Noch eine Frage, bei der Du Dir gut vorab etwas zurechtlegen kannst! Denk einfach an Projekte, mit denen Du Dich in der Vergangenheit beschäftigt hast. Dabei ist es egal, ob es sich um Studierendenprojekte, Teamaufgaben im Arbeitsumfeld oder private Projekte handelt. Denk an eine Schwierigkeit zurück, die bei der Bearbeitung aufgetreten ist. Wie bist Du damit umgegangen? Wie hast Du sie gemeistert? Und vor allem: Was hast Du daraus gelernt? Wenn Du den Fokus vor allem auf die letzte Frage setzt, kannst Du Dein Gegenüber überzeugen.  


Typische Frage #7: Bist Du bereit umzuziehen/zu reisen/an Feiertagen zu arbeiten? 

Auch diese Dinge solltest Du generell für Dich abklären. Wenn Du nicht bereit bist, umzuziehen oder für den Job zu reisen, macht es keinen Sinn sich auf entsprechende Stellen zu bewerben. Für den Fall, dass diese Dinge vorab nicht deutlich wurden, kann es sein, dass Du selbst den Vorstellungsprozess an dieser Stelle höflich beendest. Auch das ist völlig in Ordnung und gehört beim Prozess manchmal einfach dazu.  

Übrigens: Lass Dich nicht zu schnellen Reaktionen hinreißen, wenn Du Dir nicht sicher bist. Manchmal tauchen im Vorstellungsgespräch neue Einzelheiten der zukünftigen Stelle auf. Selbst wenn es ein absolutes No-Go für Dich ist, solltest Du freundlich bleiben. 

In manchen Branchen ist es üblich, an Wochenenden oder Feiertagen zu arbeiten. Oft gibt es dafür Ausgleichtage an Werktagen. Trotzdem bedeutet das eine Umstellung. Manche finden es positiv z.B. an einem freien Montag tagsüber Erledigungen machen zu können. Wenn Du aber eine Freundesgruppe hast, die sich jeden Samstagabend für Aktivitäten trifft, kann Wochenendarbeit einen großen Einfluss auf Dein Privatleben haben. 


Typische Frage #8: Wo siehst Du dich in fünf Jahren? 

Anders gefragt: Hast Du Pläne für Deine nächsten Karriereschritte? Dabei musst Du nicht zugeben, wenn Du in den nächsten Jahren die Firma wechseln oder ins Ausland gehen willst. Stattdessen kannst Du ganz grob Aufgabenbereiche anschneiden, die Dich in Deiner Branche interessieren: Möchtest Du irgendwann Führungsverantwortung übernehmen? Oder Dich lieber in einem bestimmten Bereich spezialisieren? 


Typische Frage #9: Warum sollten wir Dich einstellen? 

Eine weitere Chance, um Deine Stärken hervorzuheben ist diese Frage. Du kannst sogar noch mal die Verbindung zu der entsprechenden Frage ziehen. Hier gilt es Selbstbewusstsein zu beweisen: Glaub an Deine Fähigkeiten und zeig das auch. Wenn Du besondere Vorerfahrung mitbringst oder z.B. ein Fernstudium abgeschlossen hast – also viel Eigenorganisation und Motivation mitbringst – kannst Du das natürlich auch hervorheben. Achte nur darauf, es nicht zu übertreiben.  


Typische Frage #10: Wie erklärst Du diese Lücke in Deinem Lebenslauf? 

Vielleicht ist Dein Karriereweg nicht ganz linear – und vielleicht ist das auch in Deinem Lebenslauf sichtbar. Du bist nicht verpflichtet, private Umstände offen zu legen, aber Du kannst Dir eine Antwort zurechtlegen, um eventuelle Lücken in Deinem Lebenslauf zu erklären: Eine berufliche Auszeit, private Weiterbildung, eine Bildungsreise. Jede Erfahrung im Leben bringt Dich weiter. Indem Du selbst aus komplizierten Zeiten das Positive ziehst, wirst Du zur:m gefragten Kandidat:in.  

Aufgabenstellung/Brainteaser

Berühmt und berüchtigt sind neben den typischen Bewerbungsfragen auch die sogenannten “Brainteaser”. Personaler nutzen sie gerne, um Bewerber:innen aus der Reserve zu locken. Es handelt sich dabei um kleine Knobelaufgaben, die vor allem Deine Herangehensweise an Probleme prüft. Typische Aufgabentypen sind zum Beispiel: 

・Schätzfragen: Hier beweist Du, dass Du konkrete Situation realistisch einschätzen kannst und in den richtigen Größenordnungen denkst. 

・Logikaufgaben: Oft komplexere Aufgaben, die es gilt, ohne Hilfsmittel sinnvoll anzugehen. Dein Lösungsweg zeigt, wie Du Problem angehst. 

・“Trial-and-Error"-Probleme: In diesem Fall sollst Du gleich mehrere Lösungswege aufzeigen. So wird geprüft, wie flexibel du bist.  

Natürlich gibt es darüber hinaus noch andere Problemstellungen und je nachdem in welcher Branche Du Dich bewirbst, kann die genaue Fragestellung anders ausfallen. Es gibt übrigens keinen Grund, den Kopf zu verlieren, wenn Du die Lösung nicht kennst oder Dir nicht sicher bist. Viel wichtiger ist, ruhig an die Aufgabe heranzugehen, wenn nötig Rückfragen zu stellen und Deinen Lösungsweg zu verbalisieren

Vorstellungsgespräch wie ein normales Gespräch behandeln

Versuche, bei all dem Deine Antworten nicht so viel zu überdenken. Natürlich sollen einige Fragen Dich etwas aus der Reserve locken, aber Du solltest nie im Vorstellungsgespräch vergessen: Keine der Fragen ist dazu gemacht, Dich ins Stolpern zu bringen. Stattdessen will Dein zukünftiger Arbeitgeber Dich kennen und einschätzen lernen

Tipp

Führe ein natürliches Gespräch. Du wirst selbst merken, wie Dein Gegenüber sich verhält und ob die Stimmung eher locker oder eher professionell ist. Entsprechend kannst Du Deine Antworten anpassen. Ein bisschen Smalltalk gehört natürlich immer dazu! 

Rückfragen stellen

Zu Ende des Gesprächs gibt es häufig noch eine offene Frage, die Dich dazu einlädt, Dich entweder positiv abzuheben oder mit den restlichen Bewerber:innen zu verschwimmen: Hast Du noch offene Fragen? Einfach mit “Nein” zu antworten ist nicht ganz optimal. Je nachdem wie offen das Gespräch verlaufen ist, kann es natürlich sein, dass Du all Deine Fragen schon beantwortet wurden. Selbst wenn Dir nichts Weiteres einfällt, solltest Du in jedem Fall abklären: Wie geht das Bewerbungsverfahren weiter?  

Hier sind noch ein paar Ideen für Rückfragen: 

Wie sieht die Unternehmenskultur aus? 

Gibt es Weiterentwicklungsmöglichkeiten in ihrer Firma? 

Gibt es etwas, auf das ich mich besonders Vorbereiten kann, um im Falle einer Zusage besonders schnell starten zu können? 

Wann kann ich mit einer Rückmeldung rechnen? 

Guter Abschluss

Am Ende des Gespräches solltest Du Dich ordentlich verabschieden. Seit der Corona-Pandemie ist es nicht mehr überall erwünscht, sich die Hände zu geben. Wenn Du Deine:n Gesprächspartner:in aber mit Händedruck begrüßt hast, solltest Du Dich auch so verabschieden. Denk daran, dass das Interview erst richtig vorbei ist, wenn Du das Gebäude verlassen hast. Sei also höflich bis zum Schluss und schließe das Interview, wenn es sich ergibt, mit ein bisschen Smalltalk ab. Und schon hast Du ein erfolgreiches Gespräch geführt! 

Eine der größten Leidenschaften in meinem Leben? Definitiv das Storytelling! Im Marketing-Team an der IU Internationalen Hochschule kann ich das perfekt für meine Texte nutzen. Wenn ich gerade keine Wörter aneinanderreihe, bewege ich Hanteln, kritzle ich in mein Skizzenbuch oder fotografiere die Welt um mich herum.

Stefka
IU Redakteurin
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