So funktioniert’s: Die Krankenversicherung für Studierende ab 25

Normalerweise bist Du bis zum vollendeten 24. Lebensjahr über Deine Familienversicherung kostenlos mitversichert – danach ändert sich das. Aber noch mal ganz von vorne: Generell besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht für Studierende an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen oder Universitäten bis zur Vollendung ihres 30. Lebensjahres. Das heißt für Dich, Du musst Dich während Deines Studiums krankenversichern. Ob Du familienversichert, einzelversichert in der gesetzlichen Krankenkasse oder privat versichert bist, hängt dabei von Deiner persönlichen Entscheidung und Deinen Umständen ab.  

Die Familienversicherung ist eine beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen in der gesetzlichen Krankenversicherung. Grundsätzlich sind alle Kinder bis 25 Jahre bei ihren Eltern mitversichert, wenn ein oder beide Elternteile gesetzlich versichert sind. Aber auch Ehegatten bzw. Lebenspartner können unter die Familienversicherung des Partners fallen. Dabei darf das monatliche Einkommen der Mitversicherten die Grenze von 520 € nicht überschreiten. Du darfst also einen Minijob ausüben. Arbeitest Du allerdings in einer Nebentätigkeit, welche diese Einkommensgrenze übersteigt, musst Du Dich selbst krankenversichern.  

Wenn Du schon zu Beginn Deines Studiums älter als 24 Jahre bist, musst Du Dich selbst bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichern. Als Studierender ab 25 zahlst Du zum Glück einen günstigeren Beitrag, erhältst aber natürlich trotzdem alle Leistungsansprüche der gesetzlichen Krankenversicherung.  

Wichtig dabei ist: Du kannst Dich nur dann studentisch krankenversichern, wenn die wöchentliche Arbeitszeit während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden beträgt. Ausnahmen gibt es in bestimmten Fällen z.B. für vorlesungsfreie Zeiten oder Wochenendarbeit. Die studentische Krankenversicherung läuft zum Ende des Semesters, in dem Du 30 Jahre alt wirst, aus. Es gibt jedoch Gründe, aus denen die studentische Krankenversicherung darüber hinaus verlängert werden kann: Bei der Geburt eines Kindes fällt darunter. 

Bist Du schon in einer privaten Krankenversicherung Mitglied oder möchtest Dich privat versichern lassen? Dann kannst Du Dich von der Versicherungspflicht des Studiums durch einen Antrag befreien lassen. Dazu hast Du drei Monate nach Einschreibung in Dein Studium Zeit. Auch hier gibt es einen günstigeren Studententarif, der bis zu einem Alter von 34 Jahren gewährt wird.  

Der Nachteil bei der privaten Krankenversicherung: Du zahlst schon vor Deinem 25.Geburtstag Beiträge. Trotzdem ist das nicht automatisch schlecht. Lohnen kann sich diese Entscheidung, wenn eines Deiner Elternteile verbeamtet ist. Dann zahlst Du durch die sogenannte Beihilfe niedrigere Beiträge.

Deine monatlichen Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse werden auf Basis des aktuellen BAföG Bedarfssatzes gerechnet. Der Grundbetrag für Deinen Krankenkassenbeitrag liegt bei 82,99 €. Dazu kommt ein Zusatzbeitrag, welcher sich von Krankenkasse zu Krankenkasse unterscheidet. Im Normalfall liegt er im Bereich zwischen 3,25 €und 12,99 €. Dazu kommt noch ein weiterer Posten: Neben der Krankenversicherung musst Du zeitgleich auch einen Beitrag zur Pflegeversicherung bezahlen. Bei kinderlosen Studierenden über 23 Jahre sind das 27,61 € und bei allen anderen 24,77 €.  

Feierst Du während Deines Studiums Deinen 30. Geburtstag, endet Deine Versicherungspflicht und damit auch Deine studentische Krankenversicherung. Danach musst Du Dich freiwillig gesetzlich versichern oder in die private Krankenversicherung wechseln. Entscheidest Du Dich für Ersteres, kommen Kosten in Höhe von ca. 212 Euro im Monat auf Dich zu, wenn Du keine Kinder hast. Bist Du verheiratet oder lebst in einer Lebenspartnerschaft, besteht die Chance Teil der Familienversicherung Deines Partners zu werden. Das klappt am leichtesten dann, wenn Du nur geringfügig beschäftigt bist und z.B. in einem Mini-Job arbeitest.   

Beziehst Du als Student:in BAföG kannst Du einen Zuschuss zur studentischen Krankenversicherung von bis zu 122 € im Monat erhalten. Diesen Anspruch musst Du beim BAföG-Amt mit in Deinem regulären Antrag nachweisen. Es wird individuell entschieden, in welcher Höhe und ob du unterstützt wirst. Als Voraussetzung für den Zuschlag musst Du allerdings auch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung leisten. Der BAföG-Zuschlag kann Dir zum Beispiel verwehrt werden, wenn Du unter 25 bist, nicht mehr familienversichert bist oder mehr als die Minijob-Einkommensgrenze verdienst.  

Mit Deinem 25.Geburtstag solltest Du Dir die Frage stellen, wie Du Dich krankenversichern möchtest. Vergleiche verschiedene Krankenkassen nach deren Beiträgen und Leistungen. Wähle dann die gesetzliche oder private Krankenkasse, die am besten zu Deinem Lebensstil passt und im bestmöglichen Fall auch geringere Beitragskosten hat. In den meisten Fällen ist eine gesetzliche Versicherung für Studierende über 25 die beste Wahl.