27
Juni
2023
|
10:00
Europe/Amsterdam

Studie: Ein Drittel der Arbeitenden erwarten sich durch ChatGPT & Co. Erleichterung im Joballtag

Repräsentative Umfrage der IU Internationalen Hochschule über Vorteile, Erwartungen und Unternehmens-Einsatz von KI-Bots wie ChatGPT

Zusammenfassung

Repräsentative Umfrage der IU über Vorteile, Erwartungen und Unternehmens-Einsatz von KI-Bots wie ChatGPT.

  • 18,5 Prozent der Arbeitgeber:innen setzen ChatGPT & Co. bereits ein oder überlegen, es zukünftig einzusetzen. 
  • 45,1 Prozent der Befragten finden, dass ChatGPT & Co. die tiefgreifendste Veränderung seit der Erfindung des Internets ist; ebenso viele sind der Meinung, dass sich die Arbeitswelt durch KI-Bots noch schneller verändern wird als das Internet. 
  • In fünf Jahren erwarten 40,5 Prozent der Befragten große bis sehr große Auswirkungen durch Technologien wie ChatGPT auf ihr Berufsleben. 
  • 30,8 Prozent der Befragten in der Gen Z stufen ChatGPT & Co. zukünftig als Gefahr für ihren Arbeitsplatz ein; dies ist deutlich mehr als der Durchschnitt aller Befragten (19,5 Prozent). 
  • Dr. Markus Schmitz, CIO der Bundesagentur für Arbeit: „Die Jüngeren werden am stärksten von den Auswirkungen durch KI betroffen sein.“


Erfurt, 27. Juni 2023. 35,4 Prozent der Arbeitenden in Deutschland gehen davon aus, dass KI-Technologien wie ChatGPT ihnen in Zukunft ihre Routineaufgaben abnehmen und dadurch ihren Arbeitsalltag erleichtern werden. 33,4 Prozent der Befragten glauben, dass diese KI-Bots sie bei ihren beruflichen Kompetenzen und Fähigkeiten unterstützen können. Die Generation Z ist am ehesten über ihre berufliche Zukunft besorgt – ältere Generationen wie die Baby-Boomer stehen den Auswirkungen durch KI im Vergleich tendenziell gelassener gegenüber. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie "ChatGPT & Co. im Beruf – Auswirkungen auf die Arbeitswelt" der IU Internationalen Hochschule (IU) unter 2.030 deutschen Arbeitnehmer:innen, Unternehmer:innen und Selbständigen im April 2023. 

Laut der IU-Studie erhofft sich die deutsche arbeitende Bevölkerung von Technologien wie ChatGPT hauptsächlich eine erleichterte Recherche (48,3 Prozent) und eine effizientere sowie schnellere Arbeitsweise (43,8 Prozent). Nur 9,3 Prozent sehen keine Vorteile, und dies, obwohl 34,3 Prozent der Befragten KI-Technologien wie ChatGPT als nützlich bis sehr nützlich für ihren Beruf erachten. 

Für viele Arbeitende bringen die neuen Technologien tiefgreifende Veränderungen mit sich: 45,1 Prozent sehen in KI-Programmen wie ChatGPT die tiefgreifendste Veränderung seit der Erfindung des Internets. Ebenso viele (45,1 Prozent) glauben, dass KI-Bots die Arbeitswelt noch schneller verändern werden als das Internet. 

Je jünger, desto häufiger der erwartete Einfluss und die Sorgen 

16,2 Prozent der Befragten sehen einen (sehr) großen Einfluss durch KI-Technologien wie ChatGPT auf das heutige Berufsleben. In fünf Jahren erwarten mit 40,5 Prozent deutlich mehr Arbeitende eine große bis sehr große Auswirkung. Besonders die Generation Z erwartet mit über 50,6 Prozent einen (sehr) großen Einfluss in fünf Jahren. Die Generation X und die Baby-Boomer sehen hingegen mit 36,6 Prozent und 33,0 Prozent seltener Einfluss in fünf Jahren.

IU-Studie "ChatGPT & Co. im Beruf – Auswirkungen auf die Arbeitswelt"

 

Bei Fragen zur beruflichen Zukunft und zum Arbeitsplatz zeigen sich teils deutliche Unterschiede zwischen den Generationen: 

Den Studienergebnissen zufolge macht sich insbesondere die Generation Z Sorgen: Ein Viertel der Befragten aus der Gen Z (24,9 Prozent) äußerten sich in der Befragung „eher besorgt“ oder „sehr besorgt“ über die Auswirkungen von Technologien wie ChatGPT auf ihre berufliche Zukunft. Im Vergleich dazu: Im Durchschnitt taten dies 17,8 Prozent der Befragten.

IU-Studie "ChatGPT & Co. im Beruf – Auswirkungen auf die Arbeitswelt"

 

Unter den Befragten der Gen X (41 bis 55 Jahre) und der Baby-Boomer (56 bis 65 Jahre) sind jeweils 16,0 bzw. 16,3 Prozent „eher besorgt“ oder „sehr besorgt über ihre berufliche Zukunft. 

Auch bei der Frage, inwiefern ChatGPT zukünftig eine Gefahr für den Arbeitsplatz darstellt, stimmten mit 30,8 Prozent der Gen Z-Vertreter:innen deutlich mehr Befragte als der Durchschnitt aller Befragten (19,5 Prozent) „voll und ganz“ oder „eher" zu. 

Unter den älteren Generationen stimmten deutlich weniger „voll und ganz“ oder „eher" zu: Generation Y (20,9 Prozent), Generation X (17,5 Prozent), Baby-Boomer (15,5).

IU-Studie "ChatGPT & Co. im Beruf – Auswirkungen auf die Arbeitswelt"

 

Dr. Markus Schmitz, CIO der Bundesagentur für Arbeit, kommentiert die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt und vor allem auf die Generation Z wie folgt:

Dr. Markus Schmitz

„Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz werden bestimmte Aufgaben automatisiert und effizienter erledigt, was zu Veränderungen in der Art und Weise führt, wie wir arbeiten. KI kann sich wiederholende Aufgaben übernehmen, Daten analysieren und Erkenntnisse liefern, komplexe Probleme lösen und sogar in einigen Fällen menschenähnliche Interaktionen ermöglichen. Dadurch werden bestimmte Tätigkeiten obsolet, aber natürlich entstehen auch neue Arbeitsbereiche. Es ist daher nur verständlich, wenn sich viele Sorgen über die berufliche Zukunft machen. Dies ist bei den Jüngeren umso mehr der Fall, denn sie werden am stärksten von den Auswirkungen durch KI betroffen sein. Ansätze wie Human Friendly Automation bekommen dadurch eine immer wichtigere Bedeutung, ebenso unsere Berufsberatung für Jugendliche und Berufsanfänger.“ 

KI ist noch nicht in der Unternehmensrealität angekommen 

Seit Ende 2022 ist ChatGPT der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Laut den Befragten setzen 18,5 Prozent der Arbeitgeber:innen oder sie selbst als Unternehmer:innen oder Selbstständige ChatGPT in irgendeiner Form ein oder überlegen sich, es zukünftig einzusetzen. 

61,4 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass eine spezielle Schulung notwendig sei, um ChatGPT & Co. sinnvoll nutzen zu können. Allerdings haben bisher nur 10,0 Prozent der Unternehmen eine solche Schulung angeboten oder planen dies. 

Dr. Thomas Fink

„Ich nutze KI wie ChatGPT täglich und erlebe bereits eine deutliche Produktivitätssteigerung. Diese Programme befinden sich jedoch erst am Anfang ihrer evolutionären Reise und werden sich rasch weiterentwickeln. Ich sehe ein enormes Potenzial für transformative Veränderungen in unserer Arbeitsweise und unserem Leben. Schulungen sind der Schlüssel, um diese Revolution zu entfesseln. Ich empfehle jedem Einzelnen und jedem Unternehmen, sich jetzt intensiv mit KI auseinanderzusetzen.“ 

Dr. Thomas Fink, Director der IU Akademie, IU Internationale Hochschule. 

ÜBER DIE STUDIE

Für die IU-Studie „ChatGPT & Co. im Beruf – Auswirkungen auf die Arbeitswelt“ wurden 2.030 Arbeitende in Deutschland im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt, repräsentativ für den deutschen Arbeitsmarkt nach Alter und Geschlecht. Zeitraum der Befragung war der 14.04 bis 24.04.2023.

Hier alle Ergebnisse und Whitepaper der Studie aufrufen.

ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE

Mit über 130.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung mit Hauptsitz in Erfurt nahm im Jahr 2000 ihren Betrieb auf und ist heute in mehr als 35 deutschen Städten vertreten. Studierende aus über 190 Nationen gestalten ihr Studium ganz nach ihren Bedürfnissen: ob praxisintegriertes duales Studium, flexibles Fernstudium oder individuelles myStudium, das Online-Selbststudium und Campusleben kombiniert. Die IU möchte Menschen weltweit Zugang zu personalisierter Bildung ermöglichen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. In mehr als 250 Studienprogrammen im Bachelor-, Master- und MBA-Bereich, davon über 50 in englischer Sprache, vermittelt die IU Studierenden zukunftsrelevante Schlüsselkompetenzen. Eine digital gestützte Lernumgebung sowie der Einsatz von KI-Lösungen verhelfen den Studierenden zu optimalen Lernergebnissen und -erlebnissen. Als eine der weltweit ersten Hochschulen hat die IU einen eigenen, KI-gestützten Lernbuddy entwickelt und im Einsatz. Die IU kooperiert mit über 15.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der akademischen Ausbildung von Fachkräften. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, Vodafone, die AWO und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: iu.de


Der KI-gestützte Lernbuddy "Syntea" steht ab sofort im ChatGPT-Store als öffentliche Demo-Variante zur Verfügung, unter folgendem Link: https://chat.openai.com/g/g-P5olqoCPc-syntea