15
März
2024
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10:11
Europe/Amsterdam

Neue Publikation: Scheitern als Herausforderung in der Sozialen Arbeit

Neue Publikation: Scheitern als Herausforderung in der Sozialen Arbeit

Während das Scheitern in Wirtschaft und Gründungsszene inzwischen breit thematisiert und vielfach als Chance begriffen wird, scheint das Scheitern in der Sozialen Arbeit noch ein Tabuthema zu sein.

  • Professor:innen der IU Internationalen Hochschule (IU) geben Sammelband heraus: „Scheitern in Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit. Reflexions- und Bewältigungspraktiken von Fehlern und Krisen.“
  • Die Autorinnen und Autoren zeigen, dass Scheitern der eigenen Praxis in der Sozialen Arbeit im Vergleich zur Wirtschaft und Gründungszene immer noch tabuisiert wird.
  • Herausgeber:innen des Bandes sind Prof. Dr. Stefanie Kessler und Prof. Dr. Karsten König.  


Erfurt, 15. März 2024. Während das Scheitern in Wirtschaft und Gründungsszene inzwischen breit thematisiert und vielfach als Chance begriffen wird, scheint das Scheitern in der Sozialen Arbeit noch ein Tabuthema zu sein. Wichtige Prinzipien wie ‚Kein Kind zurücklassen!‘ oder ‚Hilfe darf nicht scheitern!‘ führen dazu, dass Fehler und Probleme eher verschwiegen, als zum Anlass für Verbesserungen genommen werden. In dem neuen Sammelband „Scheitern in Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit. Reflexions- und Bewältigungspraktiken von Fehlern und Krisen.“ befassen sich 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Scheitern als Herausforderung für die Soziale Arbeit. Herausgeber:innen des Bandes sind Prof. Dr. Stefanie Kessler und Prof. Dr. Karsten König von der IU Internationalen Hochschule. Beide haben eine Professur für Soziale Arbeit inne und beleuchten zusammen mit den Autorinnen und Autoren des Bandes unterschiedliche Dimensionen des Scheiterns in Praxis und Wissenschaft.

Prof. Dr. Stefanie Kessler

„In der Sozialen Arbeit offenbart sich unsere Stärke nicht in der Angst vor Fehlern, sondern in der Fähigkeit, wie wir andere Menschen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, noch besser unterstützen können. Jeder Rückschlag kann auch eine Gelegenheit sein, die in der Praxis angewandten Ansätze und Konzepte kritisch zu hinterfragen und sie auf der Basis von Feedback zu verbessern. Damit können wir Menschen, die unsere Unterstützung benötigen, noch besser helfen“, sagt Dr. Stefanie Kessler, Professorin für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule, Hannover.

Praxis der Sozialen Arbeit besonders aufmerksam für das Scheitern

Trotz der Tatsache, dass die Praxis der Sozialen Arbeit besonders aufmerksam für das Scheitern ist, bleiben Fragen offen: Warum gelingt es in der Sozialen Arbeit nicht, sich mit dem eigenen Scheitern auseinander zu setzen? Warum wird die Kompetenz des Scheiterns nicht in die aktuelle gesellschaftliche Debatte eingebracht, in der das Scheitern von Veränderungsprozessen allgegenwärtig erscheint? Die Soziale Arbeit ist besonders sensibel dafür, wenn etwas in der Praxis schief geht. Ob präventiv oder als direkte Intervention, sozialarbeiterisches Handeln ist darauf ausgerichtet, Krisen- und Problemlagen zu bewältigen. Viele Methoden zielen darauf ab, möglichem Scheitern vorzubeugen oder mit Situationen umzugehen, die ausweglos erscheinen.

Umgang mit dem Scheitern in Praxis und Studium

Sechs Beiträge beleuchten spezifisch das Tabuthema Scheitern in der Praxis der Sozialen Arbeit. Die Autorinnen und Autoren zeigen auf, dass Scheitern immer noch verschwiegen wird und wie schwierig es ist, sich eigene Erfahrungen mit dem Scheitern einzugestehen: Es gilt als Schwäche, Fehler zuzugeben und es gefährdet die Finanzierung von Maßnahmen und Projekten, wenn über Scheitern gesprochen wird. Gleichzeitig wird aufgezeigt, wie Studierende lernen können, Scheitern zu erkennen und eine positive Fehlerkultur zu entwickeln.

Der Band ist das Ergebnis eines Symposiums der Volkswagen-Stiftung, das im Dezember 2022 in den Herrenhäuser Schlössern in Hannover stattgefunden hat.

Über den Studiengang Soziale Arbeit an der IU

Wie vermittelt man zwischen zerstrittenen Familienmitgliedern? Welche Voraussetzungen gibt es bei der Gewährung von Asyl? Wie können Menschen in Krisensituationen unterstützt werden? Wie können Menschen mit Behinderung neue Perspektiven aufgezeigt werden? Das duale Studium Soziale Arbeit widmet sich genau diesen und vielen weiteren Fragen. Es basiert auf einer fundierten fachwissenschaftlichen Grundlage und ist besonders methodenorientiert. Im Studienverlauf setzen sich Studierende mit den Zielen, Konzepten und Strukturen der Sozialen Arbeit auseinander, tauchen tief in die zugehörigen Wissenschaften ein und lernen, wie sie praxisnah Hilfe leisten - stets fallbezogen, lebensnah und ressourcenorientiert. Der Studiengang wird von der IU ebenfalls im Fernstudium und im Format myStudium angeboten. Mit über 20.000 aktiv Studierenden ist die IU der größte akademische Ausbilder im Bereich Soziale Arbeit.

Über die Herausgebenden

Prof. Dr. Stefanie Kessler, Professur für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule im dualen Studium am Standort Hannover. Forschungsschwerpunkte: Lernen in und von Organisationen, politisches Handeln und Bildung in Sozialer Arbeit und Schule sowie Wissenschaftspraxis Sozialer Arbeit. Kontakt: stefanie.kessler@iu.org

Prof. Dr. Karsten König, Professur für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule im dualen Studium am Standort Dresden. Arbeitsschwerpunkte sind inklusive Bildungsforschung von Förderschule bis zur Hochschule, Soziale Arbeit im öffentlichen Raum sowie empirische Sozialarbeitsforschung und Evaluation. Kontakt: karsten.koenig@iu.org     

Inhaltsverzeichnis und Leseproben sowie weitere Informationen und Material zum Sammelband „Scheitern in Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit. Reflexions- und Bewältigungspraktiken von Fehlern und Krisen.“ finden Sie hier. 

ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE

Mit über 130.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung mit Hauptsitz in Erfurt nahm im Jahr 2000 ihren Betrieb auf und ist heute in mehr als 35 deutschen Städten vertreten. Studierende aus über 190 Nationen gestalten ihr Studium ganz nach ihren Bedürfnissen: ob praxisintegriertes duales Studium, flexibles Fernstudium oder individuelles myStudium, das Online-Selbststudium und Campusleben kombiniert. Die IU möchte Menschen weltweit Zugang zu personalisierter Bildung ermöglichen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. In mehr als 250 Studienprogrammen im Bachelor-, Master- und MBA-Bereich, davon über 50 in englischer Sprache, vermittelt die IU Studierenden zukunftsrelevante Schlüsselkompetenzen. Eine digital gestützte Lernumgebung sowie der Einsatz von KI-Lösungen verhelfen den Studierenden zu optimalen Lernergebnissen und -erlebnissen. Als eine der weltweit ersten Hochschulen hat die IU einen eigenen, KI-gestützten Lernbuddy entwickelt und im Einsatz. Die IU kooperiert mit über 15.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der akademischen Ausbildung von Fachkräften. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, Vodafone, die AWO und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: iu.de


Der KI-gestützte Lernbuddy "Syntea" steht ab sofort im ChatGPT-Store als öffentliche Demo-Variante zur Verfügung, unter folgendem Link: https://chat.openai.com/g/g-P5olqoCPc-syntea

 

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