23
März
2023
|
08:40
Europe/Amsterdam

MEHR ALS DIE HÄLFTE DER FERNSTUDIERENDEN ERHALTEN KEINE UNTERSTÜTZUNG VOM ARBEITGEBER

IU-TRENDSTUDIE: NUR 6,7 PROZENT DER BEFRAGTEN SAGEN, DASS IHR ARBEITGEBER DIE FINANZIERUNG ÜBERNIMMT

Zusammenfassung

Laut IU-Trendstudie gaben nur 6,7 Prozent der Befragten an, dass ihr Arbeitgeber die Hauptfinanzierung für ein Fernstudium übernimmt.

  • Von den Befragten, die keine Unterstützung erhielten, ist dies bei 45,6 Prozent vom Arbeitgeber abgelehnt worden.
  • 54,6 Prozent der Befragten konnten ihr während des Fernstudiums erworbenes Wissen bereits produktiv im beruflichen Alltag anwenden.
  • 26,8 Prozent der Befragten, die sich beruflich verändern möchten, streben nach mehr Glück bei der Arbeit.
  • Der Großteil der Befragten lernt in Teilzeit, meist an den Wochenenden oder abends


Erfurt, 23. März 2023. Arbeitgeber unterstützen Mitarbeitende, die sich mit einem Fernstudium weiterbilden, nur selten. Das ist das Ergebnis der Trendstudie Fernstudium 2023, die von der IU Internationalen Hochschule (IU) im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde. Über die Hälfte der Befragten (51,2 Prozent) erhalten laut Studie keine Unterstützung durch den Arbeitgeber. Von den Befragten, die keine Unterstützung erhielten, wurde dies bei 45,6 Prozent vom Arbeitgeber abgelehnt.

„Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels in Deutschland sind das erschreckende Zahlen, insbesondere weil mehr als die Hälfte der Befragten angeben, dass sie ihr im Studium erworbenes Wissen bereits produktiv im Beruf anwenden konnten. Arbeitgebern entgeht hier ein Riesenpotenzial an Fachwissen und natürlich die Möglichkeit, Motivation und Loyalität ihrer Arbeitnehmenden zu stärken“, sagt Prof. Dr. Holger Sommerfeldt, Rektor der IU Internationalen Hochschule.

Beinahe zwei Drittel der Befragten (60,4 Prozent) finanzieren ihr Fernstudium hauptsächlich durch eigene Erwerbstätigkeit; für 14,9 Prozent übernimmt die Familie oder das private Umfeld die finanzielle Verantwortung. Weniger als eine:r von zehn (6,7 Prozent) gibt an, dass der Arbeitgeber die Hauptfinanzierung übernimmt, beziehungsweise übernommen hat. Doch die fehlende Unterstützung liegt nicht nur an den Unternehmen: Nahezu die Hälfte (49,1 Prozent) von denen, die generell keine Unterstützung von ihrem Arbeitgeber erhalten, möchten auch keine.

Unter den Befragten, die von ihrem Arbeitgeber Unterstützung erhalten (29,2 Prozent – siehe oben), wurde die Unterstützung bei der Organisation, wie beispielsweise „flexiblere Arbeitszeiten“ oder „Planungssicherheit für Klausurtermine“ mit 51,6 Prozent am häufigsten von den Befragten genannt. Mit 48,2 Prozent wurde am zweithäufigsten „zeitliche Unterstützung“ angegeben. Interessant ist, dass immerhin ein Drittel (36,9 Prozent) psychologische Unterstützung, zum Beispiel in Form von Lob, Wertschätzung und Anerkennung, durch den Arbeitgeber erwähnen.

Glücklich sein – einer der Hauptgründe für berufliche Veränderung

Wenn die Befragten sich beruflich verändern möchten, steht – wenig überraschend – der finanzielle Aspekt an erster Stelle (38,5 Prozent). Doch auch eine höhere Position (36,2 Prozent) und mehr Verantwortung (28,2 Prozent) streben die Befragten an.

Ebenfalls hoch ist der Wunsch nach beruflicher Erfüllung, also nach einer Arbeit, die glücklich macht. Immerhin 26,8 Prozent möchten sich deshalb beruflich verändern.

Gelernt wird am Wochenende oder zur „Prime Time“

Der Zeitfaktor spielt gerade bei einem (berufsbegleitendem) Fernstudium eine große Rolle. Fast die Hälfte (47,2 Prozent) der Befragten gibt an, dass sie etwa 11 bis 20 Stunden pro Woche für das Lernen aufbringen können. Etwa 16,0 Prozent der Befragten können 21 bis 30 Stunden dem Lernen widmen, aber nur 7,3 Prozent können mehr als 30 Stunden pro Woche investieren. Viele Befragte haben demnach eher Kapazitäten für ein Teilzeitstudium.

Am häufigsten lernen die Studierenden am Wochenende (71,7 Prozent). Doch auch die freie Zeit in den frühen Abendstunden (ab 18 Uhr) (50,1 Prozent) oder in den späten Abendstunden (ab 20 Uhr) (45,9 Prozent) wird von den Studierenden genutzt. Nur 16,7 Prozent lernen ganztägig. Darüber hinaus wird von einigen Studierenden jede freie Minute genutzt, wie zum Beispiel die Mittagspause (12,4 Prozent) oder die Fahrt zur Arbeit (9,4 Prozent).

„Der zeitliche Aufwand eines Fernstudiums wird häufig unterschätzt – so entsteht eine Diskrepanz zwischen gewähltem Zeitmodell und der tatsächlich verfügbaren Zeit. Um das zu verhindern und ein zur Lebenssituation der Studierenden passendes Studienmodell zu finden, muss gute Beratung vor Studienbeginn ansetzen“, betont Sommerfeldt.
 

ÜBER DIE STUDIE

Die Trendstudie Fernstudium 2023 der IU Internationalen Hochschule ist die sechste Ausgabe der deutschlandweit größten Erhebung zu den Lebens- und Studienbedingungen von Fernstudierenden. Hierzu wurden im Oktober und November 2022 6.751 Personen befragt. In der Trendstudie werden nicht nur die Meinungen von Studierenden im Fernstudium abgefragt, sondern auch die Meinungen von Absolvent:innen, Interessierten und Abbrecher:innen eines Fernstudiums. Die Studie bietet so einen umfangreichen Blick auf das Themengebiet.

Das Whitepaper zur Trendstudie 2023 ist hier verfügbar.

ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE

Mit über 130.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung mit Hauptsitz in Erfurt nahm im Jahr 2000 ihren Betrieb auf und ist heute in mehr als 35 deutschen Städten vertreten. Studierende aus über 190 Nationen gestalten ihr Studium ganz nach ihren Bedürfnissen: ob praxisintegriertes duales Studium, flexibles Fernstudium oder individuelles myStudium, das Online-Selbststudium und Campusleben kombiniert. Die IU möchte Menschen weltweit Zugang zu personalisierter Bildung ermöglichen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. In mehr als 250 Studienprogrammen im Bachelor-, Master- und MBA-Bereich, davon über 50 in englischer Sprache, vermittelt die IU Studierenden zukunftsrelevante Schlüsselkompetenzen. Eine digital gestützte Lernumgebung sowie der Einsatz von KI-Lösungen verhelfen den Studierenden zu optimalen Lernergebnissen und -erlebnissen. Als eine der weltweit ersten Hochschulen hat die IU einen eigenen, KI-gestützten Lernbuddy entwickelt und im Einsatz. Die IU kooperiert mit über 15.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der akademischen Ausbildung von Fachkräften. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, Vodafone, die AWO und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: iu.de


Der KI-gestützte Lernbuddy "Syntea" steht ab sofort im ChatGPT-Store als öffentliche Demo-Variante zur Verfügung, unter folgendem Link: https://chat.openai.com/g/g-P5olqoCPc-syntea