Nachhaltigkeit

Nachhaltige Unterstützung zur Selbsthilfe

InterviewLesezeit: 3 Min.|08. Feb 2023, verfasst von Sabrina
Darum geht es:

Lest in diesem Interview, was Getrud-Luise und Ihr Verein Balilwana e.V. für großartige und wertvolle Arbeit in Uganda leisten und wie ihr ihr Sozialmanagement Studium an der IU dabei hilft!

Interview mit Gertrud-Luise Lakemann, Gründerin Balilwana e.V.

Gertrud-Luise Lakemann

Liebe Gertrud-Luise,

seit einigen Semestern studierst Du Sozialmanagement im Bachelor an der IU Internationale Hochschule! Mit diesem Wissen und Deinen früheren Erfahrungen leistet Du ehrenamtlich einen wertvollen Beitrag zur Förderung von Marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Uganda, insbesondere (Waisen)Kinder und Frauen und zur entwicklungspolitischen Bildung hier in Deutschland!

Um denen dir in deinem IJFD so ans Herz gewachsenen Menschen nachhaltige Unterstützung zur Selbsthilfe zu ermöglichen, hast Du sogar einen gemeinnützigen und preisgekrönten Verein für Kooperationsprojekte gegründet und bist seither im Vorstand vom Balilwana e.V. .

In Zusammenarbeit mit Einheimischen vor Ort unterstützt Ihr den Bau von Schulen, vermittelt Schulpatenschaften, unterstützt Frauen ihr eigenes Business zu gründen, plant gerade ein Aufklärungs- und Menstruationshygieneprojekt und wollt in der Zukunft ein Haus für junge Mütter und ihre Kinder, ein Krankenhaus und eine Secondary School errichten.

Woher kommt Deine Motivation, Kindern in Uganda helfen zu wollen?

Ich habe während meines Internationalen Jugendfreiwilligendienstes 2016/17 die Menschen und das Land lieben gelernt. Beim Unterrichten in einer Primary School ist mir das Privileg von Bildung nochmal mehr deutlich geworden. Als ich dann zum ersten Mal Kakindu, den Ort wo ich bald darauf die Suubi Community Development Organisation zusammen mit Daniel Sebugwawo, dem Direktor mitgründen durfte, besuchte, war für mich sofort klar, dass es dort umgehend eine Schule braucht. Und wir haben sofort losgelegt. Innerhalb weniger Monate stand das erste Schulgebäude mit 4 Klassenräumen und 250 Kinder konnten zur Schule gehen. Seither haben wir nicht mehr aufgehört. Kakindu liegt im Distrikt Mubende in einer sehr ländlichen Gegend Ugandas fernab von Infrastruktur.

Balilwana heißt übersetzt „Nachbarn“ auf der örtlichen Lokalsprache Luganda. Wir wollen damit ausdrücken, dass wir trotz der tausenden Kilometer Entfernung im Herzen nah – also Nachbarn sind. Und wir wollen Brücken bauen zwischen den Menschen über Grenzen von Sprache, kulturellen Unterschieden und Entfernung hinweg.

Gertrud-Luise Lakemann
Gründerin Balilwana e.V.

Kannst Du den Inhalt aus Deinem Studium praktisch bei der Arbeit für Balilwana e.V. einbringen?

Auf jeden Fall! Ich habe meinen Studiengang auch unter anderem in Hinblick auf die Arbeit gewählt. Vieles lässt sich vertiefen und viel umfassender verstehen. Zudem bekomme ich noch viel mehr Ideen zur Professionalisierung des Vereins und das macht mir riesige Freude, weil ich die Wirkung sehen kann und es ganz praktisch etwas voranbringt und verändert.

Welche Vision hast Du?

Das Balilwana hier in Deutschland als Trägerverein weiterwächst und noch mehr Projekten rechtliche Handlungsgrundlage und somit an der Basis Veränderungs- und Wachstumspotenzial für gaaaaaanz viele Menschen bietet. Und für die Suubi Community Development Organisation - quasi mein erstes Baby - habe ich seit Beginn die Vision von einer Gemeinschaft, die Menschen ihr eigenes Potenzial entfalten lässt und ein Ort der Begegnung für alle Menschen wird.

Was waren deine wichtigsten Learnings bei der Gründung eines gemeinnützigen Vereins?

Geduld haben und nicht aufgeben. Dass es echt gut war, nicht vorher so ganz genau zu wissen, was alles auf einen zukommt. Und wie unverzichtbar gute Netzwerke sind und gegenseitige Unterstützung.

Welchen Herausforderungen mußt Du Dich derzeit bei deiner ehrenamtlichen Arbeit in einem fremden Lan

Ich bin herausgefordert, immer wieder eine andere Perspektive einzunehmen, dazuzulernen und mich mit Interkulturalität auseinander zu setzen. Mein eigenes Verhalten, meine Gedanken und meine Gefühle zu reflektieren und zu überprüfen. Innezuhalten und achtsam zu sein, wo meine eigene Kultur und Sozialisation ein vielleicht nicht wahrhaftiges Bild hat entstehen lassen. Geduld zu haben und mir immer wieder meiner Privilegien bewusst zu werden und noch viel mehr dankbar zu sein für alles, womit ich beschenkt wurde. Die Liebe und Gnade, die Jesus uns Menschen in all unserer Unvollkommenheit entgegengebracht hat anzunehmen und weiter zu tragen.

Wie hast Du Unterstützung erhalten?

Nach dem IJFD habe ich direkt ein Stipendium von der Civil Academy erhalten. Eine Förderung für junges Engagement, um Projektideen mit dem nötigen Know-how gut umsetzen zu können. Das hat das Projekt dorthin gebracht wo es jetzt ist und den Verein maßgeblich mitentstehen lassen. Im Alumninetzwerk bin ich bis heute aktiv.

Welche Tipps hast Du für Gründungsinteressierte, die während des Studiums einen Verein gründen möcht

Findet Mitstreiter:innen, deren Herz für die selbe Sache schlägt und sucht euch Unterstützung bzw. das nötige Know-how. Es gibt immer wieder großartige Förderprogramme und es lohnt sich!

Welches Buch kannst Du uns empfehlen?

Über Uganda „Katie – Leben für Ugandas Kinder“ von Katie Davis. Das hat mich damals sehr inspiriert und mir Mut gemacht und Vertrauen geschenkt – allein war das alles nicht möglich. Für persönliches Wachstum und eine veränderte Perspektive auf unsere heutige Welt – „Eden Culture“ von Johannes Hartl. Dieses Buch begleitet mich schon das ganze Jahr. Und was ganz oben auf meiner Leseliste steht, ist die Autobiografie von Dr. Edith Eva Eger: „Ich bin hier und alles ist jetzt“.


Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!

Mit meiner über 10-jährigen Erfahrung im Startup-Corporate-Ökosystem und als Gründerin selbst, unterstütze ich als „Projektleitung Entrepreneurship & Innovation“ aus dem Rektoratsteam angehende Gründer:innen bei der Entwicklung ihrer Ideen bis zur Gründung ihres Unternehmens selbst.

Besondere Freude bereiten mir die Gespräche und Interviews mit unseren Gründer:innen, Professor:innen und Studierenden rund um das Thema „Entrepreneurship“, bei denen ich auch mal hinter die Kulissen blicken darf.

Sabrina
Projektleitung Entrepreneurship & Innovation
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