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Mentale Gesundheit: So kannst du deine Psyche stärken

ArtikelLesezeit: 10 Min.|16. Nov 2023, verfasst von Xaveria
Darum geht’s:
  • Was ist mentale Gesundheit?  
  • Warum solltest Du Deine mentale Gesundheit stärken? 
  • Wie stärkst Du Deine mentale Gesundheit? 

Mentale Gesundheit: So kannst du deine Psyche stärken

Obwohl wir das 21. Jahrhundert mit seinen beispiellosen technologischen Fortschritten und beeindruckenden Entdeckungen feiern, gibt es noch eine Facette unseres Lebens, die weitreichende Fürsorge erfordert: Unsere mentale Gesundheit. Mental Health ist zum Buzzword geworden, Therapiesprech ist auf Instagram an der Tagesordnung. Aber genügt das? Oder sollten wir uns fragen: Wie gut kümmern wir uns wirklich um unsere mentale Gesundheit? 

Self-Care Sunday: Wer diesen Trend hauptsächlich mit Gesichtsmasken und Jaderollern verbindet, sollte nochmal nachdenken. Denn mittlerweile ist auch im Mainstream angekommen, dass Self-Care sich auch auf die Pflege der psychischen Gesundheit erstrecken sollte. Also Gesichtsmaske drauf und meditieren? Wäre zumindest schon mal ein Anfang.  

Genügt aber oft nicht, um den Folgen eines stressigen Alltags entgegenzuwirken. Mentale Gesundheit ist ein viel komplexeres Thema. Sich damit ausgiebig auseinanderzusetzen, lohnt sich. Denn Du wirst feststellen, dass Du selbst viele kleine und große Sachen tun kannst, um Deine mentale Gesundheit zu stärken.  

Was ist eigentlich mentale Gesundheit?

Wir beginnen unsere Entdeckungsreise in die Welt der mentalen Gesundheit mit einer Frage, die auf den ersten Blick einfach erscheint, aber dennoch zu Missverständnissen und Verwirrung führen kann: Was genau ist mentale Gesundheit? Es ist eine Frage, die oft mit Unklarheiten und vagen Ausdrücken beantwortet wird. Doch lassen wir uns nicht von der Komplexität des Begriffs abschrecken, denn ein klares Verständnis ist der erste Schritt zur Stärkung unserer psychischen Gesundheit. 


· Die mentale Gesundheit ist weit mehr als das bloße Fehlen von psychischen Erkrankungen. Sie ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem jede Person ihr Potenzial ausschöpfen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann, während sie in der Lage ist, mit den normalen Belastungen des Lebens umzugehen und bei Bedarf Unterstützung zu suchen. 


· Psychische (Über-)Belastung kann zu psychischer Krankheit führen. Deshalb ist es wichtig, ein Bewusstsein für die eigenen mentalen Gesundheitsbedürfnisse zu entwickeln und dann konsequent für sich zu sorgen.  


· Psychische Krankheit ist ernst zu nehmen: Du darfst Dich in Behandlung begeben und Dir Hilfe suchen, um Dich wieder gut zu fühlen. Die Gesellschaft befindet sich noch in einem Prozess der Destigmatisierung und das Bewusstsein wächst zum Glück, dass man sich wegen psychischer Krankheit nicht schämen muss. 

Psychische Gesundheit: Voll im Trend?

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Scrollt man durch seinen Instagram-Feed, könnte man den Eindruck bekommen, jede:r Zweite ist über Nacht zum (Küchen-)Psychologen mutiert. Ratschläge werden großzügig ausgeteilt, grafisch ansprechende Kachelposts geshared und Geschichten über Freundschaften und Beziehungen mit Schlüsselbegriffen wie „toxisch“, „Glaubenssätze“, „Bindungstrauma“ und „Narzissmus“ gewürzt.  

Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus. Haben wir also als Gesellschaft einen Wachstumsschub hingelegt und auf einmal voll den Dreh raus, was die mentale Gesundheit angeht? 

Not so fast. 

Um Deine Psyche zu stärken, genügt es nicht, dass Du weißt, dass es sie gibt. Und dass Du irgendwie auf sie aufpassen solltest. Und es reicht schon gar nicht, „professionell“ klingende Begriffe inflationär zu benutzen, sie aus ihrer ursprünglichen Bedeutung herauszulösen und links und rechts Dein soziales Umfeld zu diagnostizieren.  

Schade! Wir waren grade alle so gut dabei.  

Aber bleib dran: Mit kleinen Schritten kannst Du beginnen, Deine seelische Gesundheit in die Hand zu nehmen und vielleicht sogar eine:n Psycholog:in zurate ziehen. 

Psyche stärken: Warum mentale Gesundheit wichtig ist

Hattest Du schon mal ein schlechtes Gewissen, weil Du keinen Sport machst oder wenig Gemüse isst? Ist ja so gesund. Sollte man echt mehr machen. Aber weil Du zu viel TikTok gescrollt hast? Oder weil Du mal wieder Ja statt Nein gesagt hast? Vielleicht nicht.  

Wir tendieren dazu, uns für unsere seelische Gesundheit weniger verantwortlich zu fühlen. Psychische Krankheiten sind aber keine Grippe, die uns nun mal erwischt oder nicht. Wir können viel in der Prävention tun, damit sie sich gar nicht erst entwickeln.  

Solltest Du also ein schlechtes Gewissen haben? Naja. Das ist psychisch gesehen auch nicht gerade zuträglich. Aber vielleicht gelingt es Dir ja, einen gesunden Enthusiasmus für Dein eigenes psychisches Wohlbefinden zu entwickeln. Vielleicht unterstützen Dich diese Punkte dabei. 


· Die mentale Gesundheit ist das Fundament, auf dem unser gesamtes Wohlbefinden und unsere Lebensqualität ruhen. Sie ermöglicht es uns, produktiv zu sein, unser Potenzial zu entfalten und einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. 


· Eine gute psychische Verfassung lässt uns stressige Situationen besser bewältigen und unterstützt uns dabei, gesunde Beziehungen zu pflegen. Sie hat Auswirkungen auf unsere körperliche Gesundheit und kann sogar die Lebenserwartung erhöhen. 


· Die Förderung der mentalen Gesundheit und das Bewusstsein für psychische Erkrankungen sind zudem Schlüsselaspekte, um Stigmatisierungen und Diskriminierungen aufgrund von psychischen Erkrankungen zu bekämpfen


Unsere mentale Gesundheit beeinflusst also, wie wir denken, fühlen und handeln. Sie bestimmt, wie wir mit Stress umgehen, unsere Beziehungen pflegen und Entscheidungen treffen. Daher ist es von immenser Bedeutung, die eigene mentale Gesundheit zu pflegen und zu stärken, um ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen. Aber wie können wir feststellen, ob wir möglicherweise unter einer psychischen Störung leiden? Was sind die Anzeichen einer psychischen Erkrankung? Und was können wir uns Gutes tun? 

Anzeichen von psychischen Krankheiten: Bin ich psychisch krank?

Psychische Erkrankungen sind oft unsichtbar: Oft merkt man den Menschen von außen gar nichts an. Und wenn psychische Krankheiten sich körperlich äußern, kommt man oft nicht gleich darauf, was dahintersteckt. Dennoch hinterlassen sie Spuren in unserem Alltag und Verhalten, die wir nicht übersehen sollten. Obwohl jeder Mensch andere Symptome zeigt, gibt es einige allgemeine Anzeichen, die auf eine mögliche psychische Krankheit hindeuten können: 

  

· Konstante Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit: Wenn Du anhaltende Trauer oder Niedergeschlagenheit verspürst, die sich auf Deine täglichen Aktivitäten auswirkt, könnte das ein Anzeichen für eine psychische Krankheit sein. 


· Erhebliche Veränderungen in Ess- und Schlafgewohnheiten: Eine plötzliche Gewichtszunahme oder -abnahme, Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen können ebenfalls Anzeichen für eine psychische Störung sein. 

  

· Sozialer Rückzug: Ein Rückzug aus sozialen Aktivitäten oder ein vermindertes Interesse an Dingen, die Dir früher Freude bereitet haben, können auch Anzeichen für eine psychische Krankheit sein. 

  

· Anhaltende Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuld: Solche Gefühle könnten darauf hindeuten, dass Du möglicherweise mit einer psychischen Krankheit zu kämpfen hast. 

  

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome nicht einmalig auftreten, sondern über einen längeren Zeitraum persistieren. Wenn Du solche Anzeichen bei Dir selbst feststellst, ist das noch kein Grund für eine voreilige Diagnose. Aber es könnte ein Hinweis darauf sein, dass Du eine therapeutische Beratung in Betracht ziehen oder eine:n Ärzt:in aufsuchen solltest. Psychische Krankheiten sind genauso ernst zu nehmen wie körperliche Krankheiten, und es gibt viele wirksame Behandlungen, die helfen können. 

Psychisch labil? So kannst Du Deine mentale Gesundheit stärken

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Es hat Dich also erwischt – oder Du möchtest genau das verhindern: Wie kannst Du nun Deine Psyche stärken und Deine mentale Gesundheit fördern? Hier sind einige Strategien, die Dir dabei helfen können, Dein emotionales Wohlbefinden zu bewahren und zu verbessern: 

  

· Führe ein ausgewogenes Leben: Körperliche Gesundheit und mentale Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Betätigung und ausreichender Schlaf können dazu beitragen, das psychische Wohlbefinden zu verbessern. 


· Sorge für sozialen Kontakt: Halte den Kontakt zu Familie und Freund:innen, nimm an gesellschaftlichen Aktivitäten teil oder tritt einem Verein bei. Gemeinsame Aktivitäten und Unterstützung von anderen können helfen, Gefühle der Isolation zu verringern und die mentale Gesundheit zu verbessern. 

  

· Lerne, mit Stress umzugehen: Stress ist ein Teil des Lebens, aber eine chronische psychische Überbelastung kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Entwickle gesunde Bewältigungsmechanismen, wie zum Beispiel Atemübungen, Yoga oder Meditation. 

  

· Suche Unterstützung bei Bedarf: Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine mentalen Belastungen zu groß werden, zögere nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen können Dir dabei helfen, Dein Gleichgewicht wiederzufinden und Deine Psyche zu stärken.  

  

· Wähle Deine Unterstützung mit Bedacht: Nicht alle, die meinen, Dich psychisch weiterbringen zu können, können das auch. Ein:e wirklich gute:r Psycholog:in sollte Deine erste Wahl sein. Du kannst gerne dem ein oder anderen „Psycho-Account“ auf Instagram folgen – aber denk daran: Sie sind ein Nice-to-have und kein Ersatz für eine richtige Behandlung. Und es ist auch nicht alles für bare Münze zu nehmen, was sie posten. 

  

Es ist kein Zeichen von Schwäche, Unterstützung zu suchen. Es ist vielmehr ein Zeichen von Stärke und Einsicht, Dich um Deine eigene mentale Gesundheit zu kümmern. Und auch wenn es sehr anstrengend sein kann, eine:n passende:n Therapeut:in zu finden: Egal, wo wir auf unserer mentalen Gesundheitsreise stehen, es ist nie zu spät, Veränderungen vorzunehmen und Schritte in Richtung eines gesünderen, erfüllteren Lebens zu nehmen. 

Psyche stärken? Lohnt sich!

Unterm Strich zeigt die Betrachtung unserer mentalen Gesundheit deutlich, dass das Streben nach psychischem Wohlbefinden nicht einfach eine Option, sondern eine zentrale Notwendigkeit in unserem Leben ist. Es handelt sich dabei nicht um ein Luxusanliegen, sondern vielmehr um einen fundamentalen Pfeiler unserer Existenz. 

Dich selbst und Deine Psyche besser kennenzulernen, kann Dich persönlich weiterbringen – und bei diesem Weg sollten wir uns niemals scheuen, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wie bei der Förderung der körperlichen Gesundheit, so erfordert auch die Pflege der mentalen Gesundheit Engagement, Achtsamkeit und Bereitschaft, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie benötigt wird. 

Vergiss nicht, auf Dich selbst zu achten und Prioritäten zu setzen, wenn es um Deine mentale Gesundheit geht. Denn es ist zwar wichtig, in der Außenwelt erfolgreich zu sein und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, ist es, einen gesunden Geisteszustand zu haben, um diesen Erfolg und diese Freude vollkommen auszukosten. 

Schließlich wussten schon die alten Römer: Mens sana in corpore sano. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Pflege beide mit gleicher Hingabe und Du wirst die Früchte ernten. 

Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.

Xaveria
IU Redakteurin
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