Titelbild für Artikel “Startup gründen”: Student skizziert an einer Tafel Ideen für sein Startup
Individualität

Startup gründen während des Studiums

ArtikelLesezeit: 3 Min.|07. Jul 2023, verfasst von Wiebke
Darum geht es:
  • Was ist ein Startup? Was verbirgt sich hinter dem Begriff genau und wie unterscheidet sich ein Startup von anderen Unternehmen?
  • Startup gründen während des Studiums: Kann ich meine Geschäftsidee umsetzen? Was muss ich bei der Gründung beachten? Wie kriege ich Studium und Startup-Gründung unter einen Hut?

Startup: Was ist das eigentlich?

Im Allgemeinen ist ein Startup ein junges Unternehmen, das noch nicht am Markt etabliert ist, aber großes Wachstumspotenzial besitzt. Da die finanziellen Mittel zu Beginn meist gering sind, wird beim Startup gründen häufig auf private Investoren oder Crowd-Funding Möglichkeiten zurückgegriffen. Typisch für Startups sind moderne, unkonventionelle Strukturen, flache Hierarchien und eine hohe Innovationskraft.

Ist also jede Unternehmensgründung ein Startup?

Nein, nicht jede Unternehmensgründung gilt als Startup. Zugegeben, die Abgrenzung ist gar nicht so leicht und wird zum Teil auch unterschiedlich ausgelegt, doch mit dem Begriff ist nicht die Neugründung eines klassischen Handwerks- oder Dienstleistungsbetriebs gemeint, der auf Basis bestehender Geschäftsmodelle aufgebaut wird.

Einem Startup liegt in der Regel eine innovative Geschäftsidee zugrunde, für die häufig auch erst das passende Geschäftsmodell entwickelt oder gefunden werden muss. Klassische Unternehmensstrukturen funktionieren hier oft nicht und bewährte Prozesse gibt es noch nicht. Häufig sind Startups daher in noch neuen Märkten oder auch Nischenmärkten unterwegs. Dabei kann es Startups in allen Branchen geben. Besonders häufig sind sie jedoch im E-Commerce-Bereich und in der Tech- und IT-Branche zu finden.

Wie lange ist ein Startup eigentlich ein Startup?

Ein Startup ist ein junges, neu gegründetes Unternehmen – das heißt im Umkehrschluss, dass der Begriff nur temporär zutrifft und das ist auch die Besonderheit eines Startups gegenüber anderen, kleinen Unternehmen: Als Startup gilt ein neu gegründetes Unternehmen nur in seiner „Findungsphase“ – also bis sich aus der Geschäftsidee nach einiger Zeit ein etabliertes und profitables Unternehmen entwickelt hat und das konkrete Geschäftsmodell ausgereift ist. Wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, ist sehr unterschiedlich. Als ungefähre Faustregel gilt jedoch, dass Startups jünger als 7 Jahre sind und weniger als 100 Angestellte beschäftigen.

Startup gründen im Studium – geht das?

Häufig entwickelt sich im Laufe des Studiums eine Idee, die mit der Zeit zum Entwurf eines Geschäftsmodells heranwächst. Zum Ende oder auch nach dem Studium bietet sich zudem für viele Studierende auch die Zeit, sich intensiv mit dem Thema Gründung und Selbständigkeit zu befassen. Bindest Du Dich nach dem Studium beruflich zunächst an ein etabliertes Unternehmen, könnte die eigene Geschäftsidee vielleicht in den Hintergrund geraten. Mit dem frisch erlernten Wissen, den Connections zu verschiedenen Fachbereichen und kreativen Köpfen sowie der Frage „Wohin nach dem Studium“ entsteht bei Studierenden immer häufiger der Wunsch nach Selbständigkeit oder einem eigenen Startup statt dem klassischen Berufseinstieg. Das spiegelt sich auch im Alter von Startup Gründer:innen wider: Fast die Hälfte aller Startup-Gründungen erfolgten 2022 durch 18- bis 34-Jährige, also häufig noch während des Studiums oder unmittelbar danach. Das zeigt, auch Studenten können ein Startup erfolgreich gründen.

Vor der Startup-Gründung: Wettbewerbssituation prüfen

Bevor es um die tatsächliche Umsetzung Deiner Geschäftsidee geht und Du ein Startup gründen kannst, solltest Du zunächst Folgendes prüfen:

· Gibt es bereits ein ähnliches Produkt oder eine ähnliche Dienstleistung auf dem Markt?

· Inwiefern kannst Du Dich von potenziellen Konkurrenten abheben? Welchen Mehrwert bietet Deine Idee?

Du hast eine Geschäftsidee und der Gedanke, diese tatsächlich in die Tat umzusetzen, lässt Dich nicht mehr los? Um der Antwort auf die Frage „Kann ich das Umsetzen und selbst ein Startup gründen?“ etwas näher zu kommen, solltest Du prüfen, ob es bereits Konkurrenz gibt bzw. was vergleichbare Produkte oder Dienstleistungen genau bieten. Je mehr ähnliche Angebote bereits auf dem Markt sind, desto schwieriger ist es, sich als kleines Startup gegenüber der Konkurrenz zu behaupten und nachhaltig zu etablieren.

Neben der generellen Konkurrenz ist es auch sinnvoll zu prüfen, welche Startups mit ähnlichen Produkten bzw. Dienstleistungen in Deiner geografischen Nähe verankert sind. Wusstest Du, dass in Nordrhein-Westfalen mit 19,8 % die meisten Startups in Deutschland sitzen? Dicht gefolgt von unserer Hauptstadt Berlin mit 19,1 %.

Quelle: Statista

Unternehmen gründen während Studium: Businessplan, Finanzen & Gewerbeanmeldung

Ist Deine Idee grundsätzlich umsetzbar, kann es an die konkrete Planung für die Gründung Deines Startups gehen. Next Steps: Businessplan erstellen und Finanzierung organisieren. Im Businessplan konkretisierst Du Deine Geschäftsidee. Neben dem genauen Gegenstand Deines Startups hältst Du hier auch Deine Strategie, voraussichtliche Einnahmen, mögliche Risiken und was Du für den Start benötigst, fest. Dabei listest Du auf, wann was angeschafft wird, wie z. B. Arbeitsmittel, Arbeits- und Lagerflächen, Materialien, Maschinen oder spezielle Geräte, Angestellte, Fahrzeuge und ähnliches. Auf Basis Deines Businessplans kannst Du den Kapitalbedarf abstecken und mögliche Finanzierungsoptionen ausloten:

  • Eigenmittel
  • Privatdarlehen
  • Gründungskredit
  • Investor
  • Crowdfunding
  • Fördermittel / Gründungszuschüsse

Welche Finanzierungsart für Dein Startup infrage kommt, hängt von vielen Faktoren ab, allen voran vom Umfang des benötigten Startkapitals. Bevor Du Finanzmittel beantragen kannst, meldest Du Dein Gewerbe an. Je nach Geschäftsidee empfiehlt es sich auch, zu prüfen, ob die Anmeldung eines Patentrechts oder eines Markenschutzes infrage kommt.

IU Magazin Tipp

Da Studierenden meist wenig eigene finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, kann auch das Verkaufen Deiner Geschäftsidee an ein Unternehmen eine Möglichkeit der Umsetzung sein. Das Unternehmen übernimmt dann zwar die Umsetzung inklusive aller Entscheidungen und Erfolg, aber auch die Kosten und Risiken. Je nach Vertrag kannst Du möglicherweise auch nach dem Verkauf Deiner Geschäftsidee in bestimmten Bereichen an der Umsetzung mitwirken.

Studieren und Startup gründen: So kriegst Du beides hin

Das Gewerbe ist angemeldet, die Finanzierung steht, Du bist voller Tatendrang – jetzt kann es losgehen! Während des Studiums ein Unternehmen zu gründen, kann natürlich auch mal stressig werden. Motivation, eine extra Portion Mut, feste Ziele, eine gute Selbstorganisation und Selbstdisziplin bilden eine wichtige Basis, mit der Du Studium und Startup gründen unter einen Hut kriegen kannst. Das A und O ist, wie so oft, eine gute Planung:

1. Erstelle Dir konkrete Tagespläne, in denen Zeiten für die Arbeit an Deinem Startup sowie Zeit zum Lernen, für Vorlesungen und Seminare eingeplant sind.

2. Vergiss dabei nicht, auch Erholungsphasen und Pufferzeiten für unerwartete Termine und Krankheitsausfälle einzutakten.

3. Plane Deine Tage möglichst weit im Voraus – am besten immer für den ganzen Monat oder mindestens 14 Tage.

4. Langfristig feststehende Termine wie Prüfungen, Blockseminare, wichtige private oder geschäftliche Termine kannst Du in Deinen Aufgabenplaner eintragen, sobald sie stehen. Dann kannst Du sie später nicht vergessen, einzuplanen.

Fazit: Startup gründen im Studium

Eine Unternehmensgründung während des Studiums ist möglich und wird immer beliebter. Natürlich solltest Du Dir vorab darüber Gedanken machen, ob das etwas für Dich ist. Mut, Durchhaltevermögen und eine sehr gute Selbstorganisation gehören auf jeden Fall für erfolgreiches Gründen dazu. Hast Du aber eine gute Idee, die Dich nicht loslässt, lohnt es sich, Deine Möglichkeiten abzuchecken. Du kannst es schaffen!

Als Online-Redakteurin verfasse ich Texte zu den unterschiedlichsten Alltags- oder auch Fachthemen. Sich immer wieder in neue Perspektiven hineinzuversetzen und Neues zu lernen, macht mir daran am meisten Spaß. Wenn ich nicht gerade texte, bin ich am liebsten draußen in der Natur unterwegs – meistens mit Hund und Pferd – oder lebe mich kreativ beim Lettering und Zeichnen aus.

Wiebke
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