Titelbild für Artikel "Workation": Frau sitzt am Strand vor dem Meer und arbeitet am Laptop
Nach dem Studium

Workation: Digitales Nomadentum light

ArtikelLesezeit: 8 Min.|15. Aug 2023, verfasst von Xaveria
Darum geht es:
  • Was ist eine Workation? 
  • Wer kann eine Workation machen? 
  • Wo und wie lange darfst Du auf Workation? 
  • Wie beantragst Du eine Workation? 
  • FAQ zu Workations 

Home Office? Warum nicht gleich Workation! Die Mischung aus Arbeit und Urlaub nimmt remotes Arbeiten wörtlich. Wie es geht und was dabei zu beachten ist, liest Du hier. 

Was ist eine Workation?

Keine Urlaubstage mehr? Das heißt nicht, dass Du zu Hause bleiben musst. Viele Arbeitgeber bieten mittlerweile auch Workations an. Dieses Kofferwort setzt sich zusammen aus „work“, also Arbeit, und „vacation“ – Urlaub. Workation nach Definition bedeutet also: Du kannst von überall aus arbeiten, auch aus dem Ausland.  

Nach Feierabend auf Entdeckungstour

Der Vorteil: Du bist nicht von Deinen Urlaubstagen abhängig, kannst also auch – je nach den Richtlinien Deiner Firma – mehr als 30 Tage unterwegs sein. So nimmst Du Deine Arbeit mit und kannst auf Workation Deutschland hinter Dir lassen. Nach Feierabend und am Wochenende hast Du ausgiebig Zeit, Deine Umgebung zu erkunden und Urlaubsfeeling zu genießen.  

Aber auch Deinen Arbeitsalltag kannst Du entspannend gestalten: Nehmen wir mal an, Du machst eine Workation in Italien. Dann beginnst Du Deinen Tag mit Cappuccino und Cornetto auf der Piazza und gönnst Dir mittags eine Kugel Gelato und einen Stadtspaziergang. Schon bist Du motivierter bei der Arbeit – trotz Nachmittagsdip. 

Kannst Du auch eine Workation machen?

Immer mehr Arbeitgeber geben ihren Mitarbeitenden diesen Benefit: Nicht nur von zu Hause arbeiten, sondern von jedem Ort der Welt aus. Dabei muss sich die Person nicht einmal in der gleichen Zeitzone befinden. Andere Firmen erlauben zumindest Workations innerhalb Europas. Manche werben mit dem Workation-Angebot ganz offiziell in ihren Benefits, ganz nach dem Motto: Remote first! bei anderen läuft das Ganze eher „unter der Hand“ – am besten besprichst Du mit Deiner:m Vorgesetzten, welche Möglichkeiten Du hast.  

Besonders gut eignen sich Jobs der folgenden Bereiche für eine Workation: 

  • IT-Berufe 
  • Marketing & Content Creation 
  • HR 
  • Buchhaltung 

Die Faustregel: Wenn Du Deinen Beruf auch gut von zu Hause ausüben kannst, spricht nichts dagegen, ihn auch ins Ausland zu verlegen. Schwieriger wird es natürlich bei Präsenzjobs wie in der Pflege, im Einzelhandel oder Ähnlichem. In diesen Positionen sind solche Anreize leider nicht möglich.

Wie lange darf Deine Workation sein?

Your way – Studierende mit Rucksack

Auch die Anzahl der Tage, die den Mitarbeitenden dafür zur Verfügung stehen, unterscheiden sich je nach Arbeitgeber. Gesetzliche Vorgabe ist die 183-Tage-Regel: Diese besagt, dass Mitarbeitende maximal 183 Tage pro Jahr im Ausland tätig sein dürfen, um noch in Deutschland steuerpflichtig zu bleiben.  

Manche Firmen erlauben ihren Mitarbeitenden allerdings nur kürzere Zeiträume – beispielsweise maximal 30 Tage oder 3 Monate. Der genaue Zeitraum liegt im Ermessen des Arbeitgebers. Eine gesetzliche Verpflichtung, Dir 183 Tage zuzugestehen, gibt es nicht. 

Workation: Welche Voraussetzungen gibt es?

Die wichtigste Voraussetzung für eine Workation ist natürlich, dass Du weiterhin Deine Arbeit für das Unternehmen ausführen kannst. Dazu brauchst Du in der Regel eine funktionierende Internetverbindung.  

Ansonsten sind die Arbeitgeber in der Ausgestaltung ihrer Richtlinien frei. Sie können sich beziehen auf: 

Zeitzone: Reist Du für Deine Workation in eine andere Zeitzone, ist es in jedem Fall notwendig, sich bezüglich Meetings mit Deinen Kolleg:innen und Vorgesetzten abzusprechen. Manche Arbeitgeber erlauben gar keine Workations in anderen Zeitzonen. 

• Arbeitsplatz: Brauchst Du einen Monitor? Muss Dein Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet sein? Darfst Du während Deiner Workation auch mal die Location wechseln, oder solltest Du Dich idealerweise an einem Ort aufhalten? All das sind Faktoren, die Du mit Deinem Arbeitgeber absprechen solltest.  

Arbeitszeiten: Musst Du Dich an feste Arbeitszeiten halten, oder kannst Du es während Deiner Workation flexibler halten? Hältst Du Feiertage Deines Heimatlandes ein? Gerade bei einem Arbeitsaufenthalt im Ausland sollten Du und Dein Arbeitgeber ein Auge darauf haben, dass Du pünktlich Feierabend machen kannst. Schließlich sollst Du von Deinem Auslandsaufenthalt auch profitieren können.  


Wie beantragst Du eine Workation?

Das hängt ganz von Deinem Arbeitgeber ab. In manchen Fällen genügt ein Gespräch mit dem:der Vorgesetzten und eine Mail an HR – diese kümmern sich dann um alles Weitere. Andere Firmen arbeiten mit Dienstleistern zusammen, die sich um die versicherungstechnischen Belange kümmern. Ein Beispiel ist der Anbieter Workflex, zu dessen Kunden namhafte Unternehmen wie Vodafone oder Biontech zählen.  

Um eine Workation zu beantragen, musst Du dann zum Beispiel ein Formular bei dem Anbieter ausfüllen. Dieses Formular fragt unter anderem folgende Angaben ab: 

  • Zielland 
  • Dauer des Aufenthaltes 
  • Arbeitsort während des Aufenthaltes 
  • Absicht, vor Ort Verträge für die Firma abzuschließen 
  • Vorhandensein eines Kontos/Wohnsitzes/Ehepartners im Zielland  


Im Grunde soll damit abgesichert werden, dass die Person weiterhin ihren festen Wohnsitz in Deutschland hat und auch beabsichtigt, dorthin zurückzukehren. Das ist wichtig, um steuerrechtliche und sozialversicherungstechnische Voraussetzungen zu erfüllen.  

Vorteile einer Workation – für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Studentin sitzt am Schreibtisch vor aufgeklapptem Laptop

Eine Workation ist eine Win-Win-Situation für alle beteiligten – wenn sie richtig durchgeführt wird. Mitarbeitende verzeichnen dadurch in der Regel eine höhere Zufriedenheit: Sie fühlen sich freier, können sich Träume vom Auslandsaufenthalt erfüllen und ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten.  

Arbeitgeber freuen sich über eine bessere Angestelltenbindung: Wer diese Freiheit einmal für sich entdeckt hat, gibt sie nur ungern wieder auf. Durch Dienstleister wie Workflex ist auch der Aufwand für die Personalabteilung überschaubar. 

Natürlich ist die Voraussetzung dabei, dass die Mitarbeitenden auch auf Workation ihre Pflichten nicht vernachlässigen, dass man sich im Team gut abstimmt und dass die Arbeit erledigt wird. 

Wer bezahlt Deine Workation?

Bad News: Eine Workation ist kein Business Trip. Für Flugticket und AirBnB musst Du also selbst aufkommen. Ist Dein Budget eher knapp, kannst Du Deine Workation kurz halten – oder Du nimmst Abstand von teureren Reisezielen wie Skandinavien.  

Sieh es positiv: Die Alternative für langfristige Auslandsaufenthalte ist ein Sabbatical. Das geht in der Regel aber mit Gehaltsabstrichen einher. Bei einer Workation wirst Du immerhin weiterhin regulär bezahlt.  

Welche Versicherungen brauchst Du für eine Workation?

Krankenversicherung 

Klarer Fall: Auch im Ausland musst Du für den Ernstfall abgesichert sein. In der Regel deckt Deine Krankenversicherung vorübergehende Aufenthalte von kurzer Dauer ab. Wie lange das genau ist, hängt von Deinem Anbieter ab. Zudem gilt Deine Versicherung meist nur in der EU und nur für die Grundversorgung. Eine Reisekrankenversicherung ist also in vielen Fällen ohnehin sinnvoll. Ist Deine Reise über 90 Tage lang, gelten auch hier besondere Tarife

Möglicherweise schließt Dein Workation-Anbieter auch gleichzeitig eine Auslandskrankenversicherung für Dich ab. Hierüber kannst Du Dich direkt bei ihm informieren. 

Sozialversicherung 

In der Regel bleibst Du auch während einer Workation sozialversichert. Dafür ist es wichtig, dass Du Deinen Wohnsitz in Deutschland hast und mindestens 25% Deiner Arbeitsleistung in Deutschland erbringst. Für den Fall, dass Du Dich im Rahmen Deiner Workation außerhalb der EU (sowie Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island) aufhältst, muss zwischen Deinem Wohnsitzland und Deinem Zielland ein Sozialversicherungsabkommen bestehen. Um solche Details kümmert sich in der Regel die Personalabteilung, wenn sie Deine Workation genehmigt. 

IU Magazin Tipp
FAQ Workation


Was ist eine Workation?
 

Eine Workation – Mischwort aus Work und Vacation – beschreibt das zeitweise Arbeiten aus dem Ausland. Der Gedanke ist, dass Du dort arbeitest, wo Du sonst Urlaub machen würdest. Das ermöglicht Dir längere Auslandsaufenthalte. Du kannst Deine Workation selbstverständlich auch mit einem Urlaub kombinieren, indem Du beispielsweise von drei Wochen nur eine Woche arbeitest. In der Regel ist der Fokus bei der Workation aber eher auf „work“ und nicht auf „vacation“. 

Ist eine Workation das Gleiche wie Work and Travel? 

Nein. Bei Work and Travel geht es eher darum, in ein anderes Land zu reisen und dort ein Arbeitsverhältnis anzutreten. Bei einer Workation hast Du bereits einen Job in Deinem Wohnsitzland – und nimmst diesen einfach mit. Workations richten sich also an Mitarbeitende, die zufrieden in ihrem Job sind und sich etwas mehr Freiheit wünschen. Work and Travel ist eher interessant für Leute, die derzeit nicht angestellt sind oder ihre Zelte abbrechen wollen.  

Wo kann ich eine Workation machen? 

Du wohnst in der EU? Dann ist eine Workation am ehesten möglich innerhalb der EU und Nicht-EU-Staaten wie Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island. Je nach Abkommen zwischen Wohnsitzort und Zielland sind auch Workations in anderen Ländern möglich.  

Workation: Wie lange darf ich aus dem Ausland arbeiten? 

Laut gesetzlicher Vorgabe darfst Du bis zu 183 Tage pro Jahr aus dem Ausland für Dein Unternehmen tätig sein. Wie viele Tage Dein Arbeitgeber tatsächlich erlaubt, liegt in seinem Ermessen. 

Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.

Xaveria
IU Redakteurin
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