IU Incubator ELERA: Elementarpädagogik und Rassismus – Erkennen – Umgang – Prävention

Explorative Erkenntnisse und Grundlagen für die Erforschung von Rassismuserfahrungen von Familien zur Verwertung für die frühkindliche Bildung

Projektbeschreibung

Das geplante Forschungsvorhaben widmet sich Erfahrungen, Wahrnehmungen und Formen der Bewältigung von rassistischen Diskriminierungen von BIPoC-Familien in Einrichtungen der Elementarpädagogik (EET). Relevanz besitzt dieses Thema insbesondere in seinem langfristigen Potenzial für die Resilienzentwicklung von betroffenen Kindern, der Stärkung von Familien, der frühen politischen Bildung in Vorbereitung für eine von Diversität geprägte Gesellschaft sowie dem Vorantreiben inklusiver Prozesse. In der Literatur finden sich vereinzelt Studien, die die institutionelle Perspektive und weniger die Wahrnehmungen und Umgangsstrategien durch betroffene Kinder und Familienuntersuchen (zum Beispiel Akbaş 2017, Kuhn 2013, Machold 2015). In der Fachliteratur für Elementarpädagogik hingegen wird Rassismus weitgehend ausgeblendet. Angesichts dieses Widerspruchs soll das Projekt erstmals empirisch fundiertes, multiperspektivisches Wissen zu rassistischen Erfahrungen mit Diskriminierungspraxen in den EET generieren und Grundlagen für Konzeptualisierungen in der Aus- und Fortbildung, für die pädagogische Praxis zur Stärkung von Resilienz- und Empowermentstrategien für BIPoC-Familien ableiten und erstellen. Zum Erreichen dieser Ziele sollen folgende Untersuchungsschritte durchgeführt werden, welche quantitative und qualitative Forschungsmethoden miteinander verbinden: (1) Onlinebefragung von BIPoC-Familien zur Generierung von Daten und relevanten Kategorien–Quantitativer Untersuchungsteil. (2) Leitfadeninterviews zur Herausbildung relevanter Kategorien als Grundlage für weitergehende Forschung–Qualitativer Untersuchungsteil (3) Erstellen eines Forschungsantrags.

Relevanz besitzen Erkenntnisse in diesem Feld ausfolgenden Gründen:

  • Ausbildung von Fachkräften, Strukturierung von Einrichtungen und BIPoC-Familien können auf der Grundlage der gewonnen Erkenntnisse Diskriminierungspraxen vermeiden bzw. aufgreifen und Umgangs- sowie Bewältigungsstrategien entwickeln und vermitteln. Erkenntnisse über vorhandene sowie fehlende Zusammenhänge zwischen einzelnen Beteiligten im Feld und daraus ableitbare Maßnahmen

  • Die Resilienz von Kindern und die gelingende Umgangs- und Bewältigungsstrategien werden vermittelt und gestärkt.

  • Soziale Teilhabe von BIPoC-Familien wird gestärkt und alle Kinder werden adäquat auf eine von Diversität und Gleichwürdigkeit geprägte, demokratische Gesellschaft vorbereitet. Grundlage bilden Erkenntnisse über Diskriminierungspraxen sowie stärkende Umgangsstrategien.

So soll das Projekt zum einen (1) empirisch fundiertes, multiperspektivisches Wissen zu rassistischen Diskriminierungspraxen in Einrichtungen der Elementarpädagogik und ihrer Träger generieren und (2) Grundlagen für Konzeptualisierungen in der Aus- und Fortbildung, für die pädagogische Praxis sowie (3) für BIPoC-Familien in und mit Migrationsorganisationen ableiten und erstellen.


Interview mit Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoğlu und Prof. Dr. Michaela Quente: Forschung an der IU: Ein Blick hinter die Kulissen (1/3). Wie lassen sich Lehre und Forschung vereinen?

Dauer des Projekts

01.07.2022 – 31.12.2023

Weitere Infos

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